Der 8. September wird für Geschichtsinteressierte ein ganz besonderes Datum sein, denn an diesem Tag findet der Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ in Bad Kissingen statt. Dieses Arrangement, das in der Stadt bereits seit 1994 Tradition hat, wird anlässlich der größten Kulturveranstaltung Deutschlands gefeiert. Diese wurde europaweit ins Leben gerufen und von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im Jahr 1993 unter dem Schutz des Bundespräsidenten koordiniert.
Besucher haben in Bad Kissingen die Möglichkeit, zwei bedeutende historische Gebäude zu besichtigen. Zum einen erwartet sie das beeindruckende Turniergebäude, und zum anderen das ehemalige Solereservoir in der Salinenstraße. Während das Turniergebäude als kultureller Veranstaltungsort bekannt ist, erfüllt das Solereservoir eine spezielle Rolle in der Geschichte der Stadt. Dieses Reservoir nahm im 19. Jahrhundert unter der Leitung des Salineninspektors Joseph von Knorr eine zentrale Rolle bei der Aufnahme und Verteilung von Sole ein, die der Heilung und Erholung der Kurorte diente.
Ausgezeichnete Restauration des Solereservoirs
Das Solereservoir hat eine beeindruckende Wandlung vollzogen. Im Jahr 2018 wurde es von Simone und Raymund Müller, die das 170 Jahre alte Denkmal vom Freistaat Bayern erwarben, in ein Wohngebäude umgestaltet. Diese sanfte und denkmalschutzgerechte Umgestaltung wurde so erfolgreich durchgeführt, dass das Paar im Jahr 2023 den Förderpreis zur Erhaltung historischer Bausubstanz der Unterfränkischen Kulturstiftung erhielt. Dies unterstreicht nicht nur die Wichtigkeit der Bewahrung historischer Gebäude, sondern auch den kontinuierlichen Einsatz von engagierten Bürgern für das Erbe ihrer Stadt.
Die Führungen durch das ehemalige Solereservoir und das Turniergebäude finden um 13 Uhr und um 17 Uhr statt, wobei jede Tour etwa eine Stunde dauert. Diese Gelegenheit ermöglicht es den Besuchern, nicht nur die architektonische Schönheit der Denkmäler zu bewundern, sondern auch die Geschichten, die in ihren Mauern stecken. Die historische Bedeutung dieser Orte wird durch die Erzählungen der Führer, die tief in der Geschichte der Stadt verwurzelt sind, lebendig gemacht.
Der Tag des offenen Denkmals ist nicht nur für Geschichtsinteressierte eine einmalige Gelegenheit, sondern auch für alle, die ein Interesse an Architektur und den Geschichten hinter den Mauern haben. Diese Veranstaltung zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, das kulturelle Erbe zu bewahren und der nächsten Generation zugänglich zu machen. Das Engagement von Menschen wie den Müllers ist dabei ein entscheidender Faktor für die Zukunft des Denkmalschutzes in Deutschland.
– NAG