KulturWittmund

Sudanesische Flüchtlinge finden Heimat in Esens: Integration gelingt!

In einem bemerkenswerten Schicksal finden zwei sudanesische Flüchtlinge aus der Ukraine, Mohammed Ishag Hamed Fadlalla und Musaab Hassan, ein neues Zuhause in der norddeutschen Stadt Esens. Trotz der Herausforderungen, die Sprache und Kultur mit sich bringen, berichten die beiden jungen Männer von einem positiven Empfang und fühlen sich in ihrer neuen Heimat wohl.

Die 22-Jährigen, die ursprünglich in die Ukraine kamen, um zu studieren, mussten aufgrund des Krieges in ihrem Studienland fliehen. Fadlalla hatte ein Semester in Allgemeinmedizin an der Universität Dnipro und Hassan zwei Semester in Zahnmedizin in Charkiw absolviert, bevor der russische Einmarsch ihre Pläne durchkreuzte. Gemeinsam reisten sie als Teil einer Flüchtlingsgruppe von Polen nach Deutschland. „Das war keine bewusste Entscheidung, die hat man nicht, wenn auf einmal Krieg ausbricht“, erklärt Fadlalla. In Esens angekommen, wurden sie in eine kleine Wohnung in Wittmund untergebracht, wo sie sich schnell einlebten und positive Erfahrungen machten. Hassan betont: „Man erlebt wenig Rassismus hier in Norddeutschland.“

Integration und Zukunftsperspektiven

Die Integration in die deutsche Gesellschaft stellte eine Herausforderung dar, doch die beiden Männer gaben nicht auf. Hassan hat inzwischen eine eigene Wohnung und hat nach einem Sprachkurs ein Praktikum bei einem Zahnarzt in Esens absolviert. Das Praktikum war so erfolgreich, dass ihm ein Ausbildungsplatz angeboten wurde, und er ist mittlerweile im zweiten Ausbildungsjahr. „Ich fühle mich sehr wohl in der Praxis und bekomme viel Hilfe vom Chef und den Kollegen“, sagt er stolz.

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Fadlalla hingegen plant, an einem Studienkolleg zu beginnen, um sein Medizinstudium fortzusetzen. Er hat bereits ein Stipendium erhalten und hofft, in Kiel weiterstudieren zu können. „Ich möchte hier in Deutschland zu Ende studieren, dann arbeiten, etwas zurückgeben“, beschreibt er seine Ambitionen. Beide Männer haben jedoch einen unsicheren Aufenthaltsstatus, da ihre Fiktionsbescheinigungen abgelaufen sind. Solange sie jedoch beschäftigt sind, ist eine Ausweisung ausgeschlossen, insbesondere angesichts der aktuellen Situation im Sudan, wo ein Bürgerkrieg tobt.

Quelle/Referenz
nwzonline.de

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