In Niedersachsen setzen die Behörden ein Zeichen für die demokratische Kultur. Im Rahmen des landesweiten Projekts „Polizeischutz für die Demokratie“ engagiert sich die Polizei aktiv, um das Bewusstsein für demokratische Werte zu schärfen. Angeführt von der Polizeidirektion Lüneburg wurden in den letzten Jahren verschiedene Initiativen ins Leben gerufen, die darauf abzielen, das demokratische Verständnis innerhalb der Polizei zu fördern. Diese Initiativen umfassen unter anderem regelmäßige Veranstaltungen, Workshops und die Ausbildung von 18 Demokratiepaten, die als Ansprechpartner zu Fragen der Demokratie fungieren.
Das neueste Projekt unter der Leitung von Polizeioberkommissarin Katrin Ragge fokussiert sich auf das Thema Vorurteile. Hierbei wird das Theaterstück „Alfons – Jetzt noch deutscherer“ des Künstlers Alfons als zentrales Element genutzt. Am Montag, den 16. September, wird Alfons in der Empore in Buchholz in der Nordheide auftreten und zehn Schulen aus dem Landkreis Harburg haben sich bereits auf die Thematik vorbereitet. Die Schüler wurden mit Materialien ausgestattet, die ihnen helfen sollen, gängige Vorurteile zu erkennen und Strategien zu entwickeln, um diesen entgegenzuwirken.
Aufklärung durch Kunst
Durch Diskussionsrunden, die im Anschluss an die Theateraufführungen stattfinden, sollen die Jugendlichen aktiv in den Austausch über Demokratie eingebunden werden. Alfons betont die Bedeutung dieser Gespräche und freut sich besonders über die Lernmöglichkeit, die sich dabei sowohl für die Schüler als auch für ihn persönlich ergibt. In seinen eigenen Worten: „Jedes Mal merke ich, wie groß das Bedürfnis und wie wichtig dieser Austausch ist.“ Dies zeigt, wie Kunst als Medium dienen kann, umBrücken zu schlagen und Themen wie Demokratie und Vorurteile anzugehen.
Begleitet werden die Schüler von Katrin Ragge, die Workshops zur Zivilcourage anbietet. Ihr Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen zu ermutigen, sich für ihre eigenen Rechte und die ihrer Mitmenschen einzusetzen. Der Fokus liegt darauf, ein positives und aktives Verständnis von Demokratie zu entwickeln, das über den Unterricht hinausgeht.
Ein weiterer Bestandteil des Projekts findet direkt in der Polizeiinspektion Harburg statt, wo ein Workshop für die Mitarbeiter der Polizei organisiert wird. Hier stehen die Themen Vorurteile und deren Auswirkungen auf die tägliche Polizeiarbeit im Mittelpunkt. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für mögliche Vorurteile und deren negative Folgen zu entwickeln und diese im Polizeialltag abzubauen.
Die Stimme der Polizei
Polizeipräsident Thomas Ring äußert sich begeistert über die Initiative: „Ich bin begeistert von dem gemeinsamen Lernen von Alfons, Schülerinnen und Schülern und Mitarbeitenden unserer Organisation Polizei.“ Er unterstreicht die Wichtigkeit eines offenen Austauschs über kritische Themen, welcher dazu beiträgt, das Vertrauen in die Polizei zu stärken und das Verständnis für demokratische Werte zu fördern. Die Geschichte lehrt uns, dass wir die freiheitliche Demokratie nicht als selbstverständlich betrachten dürfen. Diese Sichtweise ist ein wesentlicher Antrieb für das Engagement der Polizei im Bereich des demokratischen Bewusstseins.
Am Abend des 16. September wird auch Thomas Ring der Vorstellung beiwohnen, um im Rahmen eines vorab stattfindenden Gesprächs mit Alfons weitere Einblicke in das Projekt zu erhalten. Der Abend verspricht nicht nur eine kreative Darbietung, sondern auch einen bedeutenden Dialog über die Herausforderungen und Chancen, die mit dem Erhalt der Demokratie verbunden sind.
– NAG