In einer feierlichen Präsentation wurde am 6. Dezember eine besondere Sonderbriefmarke vorgestellt, die die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz würdigt. Diese Briefmarke, die von Professor Jens Müller aus Düsseldorf entworfen wurde, trägt einen Wert von 85 Cent und wird ab sofort in allen Filialen der Deutschen Post AG angeboten. Mit einer Auflage von einer Million Exemplaren soll die Marke die reiche Geschichte der jüdischen Gemeinden in Deutschland und Europa hervorheben. Die Initiative, die zur Erstellung dieser Briefmarke führte, geht auf Monika Fuhr, die Beauftragte für jüdisches Leben in Rheinland-Pfalz, und Speyers Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler zurück.
SchUM-Stätten: Ein Zeichen gegen Antisemitismus
Die SchUM-Stätten haben eine bedeutende Rolle in der jüdischen Geschichte gespielt und sind seit 2021 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Sie repräsentieren nicht nur die erste Blütezeit des Judentums in Deutschland zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert, sondern sind auch als „Wiege der aschkenasischen jüdischen Lebenstradition“ bekannt. Nach Schätzungen stellen diese Stätten wichtige Bezugspunkte für die Entwicklung jüdischer Kultur und gemeinschaftlicher Strukturen dar, die auf den Rechtssetzungen der Gemeinden basierten, die im 13. Jahrhundert erlassen wurden. Diese Traditionen spiegeln sich auch in der Architektur und dem kulturellen Erbe wider, das die SchUM-Stätten hinterlassen haben, wie das rituelle Tauchbad der Speyerer Mikwe oder der älteste erhaltene jüdische Friedhof in Worms, bekannt als der „Heilige Sand“, der Grabsteine aus dem 11. Jahrhundert beheimatet, sowie die erste überlieferte Frauensynagoge.
Der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer, äußerte sich optimistisch über die Bedeutung dieser Briefmarke und betonte, dass sie ein starkes Signal gegen Antisemitismus sende. Während der Präsentation beteiligten sich zahlreiche Vertreter von christlichen Kirchen und jüdischen Gemeinden, um die Bedeutung des jüdischen Lebens in der Region zu unterstreichen und die historische Verbundenheit der SchUM-Stätten in das Bewusstsein der heute lebenden Generationen zu bringen. Durch die Ausstellung dieser Sonderbriefmarke wird auch die Wichtigkeit jüdischen Lebens und seiner kulturellen Erbschaft im heutigen Rheinland-Pfalz und Deutschland akzentuiert, wie Wikipedia berichtete.
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