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In einer besorgniserregenden globalen Situation sind über 230 Millionen Frauen und Mädchen weltweit von Genitalverstümmelung betroffen. In Deutschland, wo solche Praktiken rechtswidrig sind, lebt eine signifikante Anzahl von Geschädigten, darüber hinaus ist die Dunkelziffer wahrscheinlich noch höher. Marlene Keller von der Organisation Terre de Femmes stellte fest, dass vor allem geltende Migrationsbewegungen eine Rolle spielen, da viele Frauen aus Ländern wie Somalia, wo nahezu jede Frau betroffen ist, nach Deutschland kommen. Trotz der strafrechtlichen Verfolgung gibt es Berichte, dass diese brutal Praktik auch hierzulande weiterhin stattfindet, beschränkt auf private Räume und Familienstrukturen, wie KAP/KNA berichtet.
Die Bedrohung ist nicht zu unterschätzen: Schätzungen zufolge sind in Deutschland rund 20.219 Mädchen gefährdet, einer Verstümmelung zum Opfer zu fallen. Dies zeigt sich auch in den Erfahrungen von Betroffenen, wie Nancy, die nach ihrer Verletzung eine Operation im "Desert Flower Center" in Berlin erhalten hat, um ihre Genitalien wiederherzustellen. Die medizinischen Fachkräfte, unter der Leitung von Dr. Cornelia Strunz, kümmern sich um Frauen, die oft traumatische Erlebnisse durchlebt haben; einige kamen erst kürzlich auf der Flucht nach Deutschland. Trotz fehlender offizieller Statistiken berichtet Keller, dass es zahlreiche Hinweise von Jugendämtern gibt, die auf das heimliche Anfertigen solcher Eingriffe hinweisen, wie ZDF feststellt.
Komplexe Herausforderungen im Kinderschutz
Die unzureichende Aufklärung und das Fehlen spezifischer Schulungen für Fachkräfte machen es nahezu unmöglich, diese Praktiken effektiv zu stoppen. Simone Schwarz von SAIDA International erklärt, dass in Deutschland Kinder oft ohne ausreichende Schutzmaßnahmen den Eltern und ihrer Kultur ausgeliefert sind. Die Behörden scheinen überfordert zu sein, was eine Vielzahl von Fällen betrifft, die unter den Tisch fallen. Es bleibt unklar, wie viele Mädchen tatsächlich als gefährdet gelten, da die Verstümmelung in der Regel innerhalb von Familien diskret durchgeführt wird, was sowohl gesellschaftliche als auch rechtliche Herausforderungen mit sich bringt. Dennoch ergreift die EU Maßnahmen zur Bestrafung dieser Praktiken, was Hoffnung auf Veränderung weckt und unterstreicht, wie wichtig der Schutz der Frauenrechte auf internationaler Ebene ist.
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