Am Samstagabend kam es auf dem Highfield Festival in Großpösna, nahe Leipzig, zu einem erschreckenden Vorfall, als zwei Gondeln eines Riesenrades in Flammen aufgingen. Bei dem Brand wurden mehrere Menschen verletzt, darunter zwei schwer. Die Ermittlung der genauen Brandursache ist aktuell im Gange, während das Festival trotz des Vorfalls fortgesetzt wird.
Das Feuer wurde gegen 21 Uhr entdeckt und soll aus einem Bereich unterhalb des Riesenrads ausgebrochen sein, wo eine Lagerung von Planen für die Gondeln stattfand. Wie die Ermittler vermuten, könnte eine weggeworfene Zigarette dafür verantwortlich sein. Dies wird jedoch von Sebastian Hannstein, dem Betreiber des Riesenrads, als wenig wahrscheinlich eingeschätzt. „Diese Materialen lagern seit 30 Jahren, und es ist nie etwas passiert“, erklärte er, und fügte hinzu, dass selbst ein brennendes Zigarettenstummel nicht sofort zu einem Feuer führen sollte.
Verletzte und Erste Hilfe
Die Folgen des Brandes waren erheblich. Laut Polizei mussten insgesamt 65 Personen nach dem Vorfall medizinisch versorgt werden, wobei 16 in ein Krankenhaus eingeliefert wurden. Unter den Verletzten waren vier Personen mit Brandverletzungen sowie ein Mensch, der durch einen Sturz verletzt wurde. Auch mehrere Polizeibeamte mussten aufgrund von Rauchgasvergiftungen behandelt werden. Zu Beginn des Feuerwehreinsatzes wurde die Situation als kontrollierbar beschrieben, allerdings gab es keine Klarheit darüber, ob weitere Menschen in Gefahr gewesen sein könnten.
Die Reaktion des Sicherheitspersonals und der Rettungsdienste war schnell und effizient. Die Mitarbeiter des Riesenrads bemerkten sofort das Feuer und beschleunigten den Betrieb, um eine rasche Evakuierung der Gondeln zu ermöglichen. „Es saßen keine Menschen in der Gondel, als das Feuer ausbrach“, berichtete Hannstein, der sichtlich betroffen vom Vorfall war.
Zeugenaussagen und Berichte
Der Vorfall hinterließ bei zahlreichen Festivalbesuchern Schock und Besorgnis. Der Berliner Rapper Ski Aggu, der zu diesem Zeitpunkt auf der Bühne stand, äußerte in sozialen Medien, dass er tief betroffen war. Sein Team habe ihn angewiesen, die Show nicht abzubrechen, um eine Panik unter den Zuschauern zu vermeiden. Diese Entscheidung erwies sich als richtig, da eine Massenpanik zu noch größerem Chaos hätte führen können. „Danke an alle, die so schnell reagiert haben und schlimmeres verhinderten“, schrieb Ski Aggu in einem bewegenden Update.
Ermittlungen der Polizei sind bereits im Gange, und die Öffentlichkeit wird gebeten, sich an einen Zeugen-Hotline zu wenden, falls sie etwas beobachtet haben, das zur Klärung des Vorfalls beitragen könnte. Die Anrufer sind unter der Nummer 0341/96646666 erreichbar.
Der Betreiber des Riesenrads zeigt sich über den Vorfall bestürzt und stellt fest, dass so etwas in der langen Tradition seiner Familie noch nie passiert sei. „Wir betreiben Riesenräder seit Generationen, und ich habe nie etwas Vergleichbares erlebt“, sagte Hannstein. Das Riesenrad, das erst sieben Jahre alt ist, wird als zuverlässig eingeschätzt, und er sieht einen technischen Defekt als unwahrscheinlich an.
Schock und Trauer nach dem Zwischenfall
Der Vorfall wirft ein Schatten über das bekannteste Festival in der Region. Während die Menschen weiterhin die Musik und die Atmosphäre genießen wollen, bleibt die Erinnerung an das Feuer und die Verletzten im Gedächtnis. Bei einem Festival, das für seine Feierlichkeiten und Gemeinschaft bekannt ist, stellt dieser erneute Vorfall die Gefahren solcher Großveranstaltungen ins Rampenlicht. Sicherheitsmaßnahmen und Protokolle könnten in Zukunft überprüft werden, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten.
Das Highfield Festival, das seit 1995 in verschiedenen Städten Deutschlands stattfindet, hat sich zu einem bedeutenden Ereignis in der deutschen Musikszene entwickelt. Mit einem vielfältigen Line-up von Rock- und Hip-Hop-Künstlern zieht es jedes Jahr Tausende von Besuchern an. In 2024 fand das Festival in Großpösna bei Leipzig statt und bot eine Plattform für Künstler und Fans gleichermaßen.
Die Veranstaltung ist bekannt für ihre entspannte Atmosphäre und die Lage am Störmthaler See, was sie zu einem attraktiven Ziel für Musikliebhaber macht. Die Organisation und Sicherheit des Festivals stehen dabei immer im Fokus, und die Sicherheitsvorkehrungen werden regelmäßig angepasst, um den Anforderungen der Besucher gerecht zu werden.
Sicherheitsvorkehrungen bei Großveranstaltungen
Angesichts des Vorfalls mit dem brennenden Riesenrad wird die Diskussion über Sicherheitsvorkehrungen bei Großveranstaltungen erneut aufflammen. Bei Festivals wie dem Highfield sind umfassende Sicherheitskonzepte unerlässlich, um potenziellen Gefahren entgegenzuwirken. Dazu gehören die Schulung von Personal, Notfallpläne und die Zusammenarbeit mit Rettungsdiensten. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) betont die Bedeutung regelmäßiger Sicherheitsübungen und Notfallszenarien.
Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen Unglücke nicht ausgeschlossen werden können. Verstärkter Fokus liegt auf brandvorsorgenden Maßnahmen, insbesondere in Bereichen mit hoher Menschenansammlung. Eine der Lehren aus der Pandemie war auch die Notwendigkeit von flexiblen Evakuierungsplänen, um im Notfall schnell handeln zu können.
Relevante Statistiken zu Veranstaltungssicherheit
Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Normung e.V. (DIN) zeigt, dass 78 % der Befragten Sicherheitsvorkehrungen als wichtig oder sehr wichtig bei der Teilnahme an Events betrachten. In den letzten Jahren sind die Einsatzzahlen der Feuerwehr und der Rettungsdienste bei Veranstaltungen gestiegen, was auf eine erhöhte Sensibilisierung und die Notwendigkeit schneller Reaktionen hinweist.
Zusätzlich haben Untersuchungen ergeben, dass Veranstaltungen mit klaren Notfallplänen und regelmäßigen Schaltungen von Sicherheitshinweisen die Anzahl der Verletzten im Notfall signifikant reduzieren können. Solche Daten sind entscheidend, um den Sicherheitsstandard bei Massenveranstaltungen kontinuierlich zu verbessern und das Vertrauen der Besucher zurückzugewinnen.
Die Untersuchung des Riesenrad-Brands auf dem Highfield Festival wird sicherlich auch zur weiteren Analyse der Sicherheitsprotokolle beitragen, sowohl bei diesem spezifischen Festival als auch in der Branche insgesamt.
– NAG