Das Schloss Kapfenburg in Lauchheim-Hülen ist nicht nur eine beeindruckende architektonische Landmarke, sondern auch ein multifunktionales Zentrum für Kultur, Bildung und Tagungen. Akademiedirektor Moritz von Woellwarth erklärte, dass das Schloss zahlreiche Rollen erfüllt, darunter die eines Kunst- und Bildungsstandorts, Musikschulakademie und Kulinarik-Zentrums. Mit über 45.000 Besuchern im Jahr und bis zu 20.000 Musizierenden, die dort Probenphasen abhalten, stößt die Kapfenburg immer mehr an ihre Grenzen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurden 2021 Pläne entwickelt, das Schloss um ein unterirdisches Hotel zu erweitern. Dieses soll in die Außenmauer integriert werden und Platz für 22 Doppelzimmer bieten, die sich durch Fenster auszeichnen, die an Schießscharten erinnern. Zudem sind wichtige Infrastrukturmaßnahmen wie Aufzüge und Fluchttreppen vorgesehen. Gedacht sind auch Aufenthaltsräume sowie technische Anlageflächen in diesem groß angelegten Projekt.
Aktueller Stand der Erweiterungspläne
Trotz der positiven Bewertungen des Landesdenkmalamtes und den vorliegenden Baugenehmigungen sind die Pläne derzeit auf Eis gelegt. „Wir versuchen es immer wieder, aber die Finanzmittel sind knapp“, so von Woellwarth, der weiterhin Hoffnung auf die Realisierung hegt. Aufgrund der finanziellen Situation muss die Musikschulakademie, die 70 Prozent ihrer Betriebskosten selbst deckt, auf die zusätzliche Einnahmequelle durch das Hotel warten.
Ursprünglich waren die Kosten für das Hotelprojekt auf rund 10,5 Millionen Euro geschätzt worden, doch Experten erwarten, dass diese Summe mittlerweile deutlich höher sein könnte. Dies stellt besonders in Anbetracht der anstehenden Sanierungsmaßnahmen, unter anderem in der Küche, eine zusätzliche Herausforderung dar. Der Akademiedirektor lobt jedoch die Zusammenarbeit mit dem Amt für Vermögen und Bau in Gmünd, das bereit ist, bei notwendigen Sanierungen zu helfen.
Zusätzlich zur baulichen Veränderung zeigt sich auch eine steigende Nachfrage nach Tagungen in der Kapfenburg. Dies führt oft zu Konflikten zwischen der Auslastung durch Akademiebetrieb und der Unterbringung von Tagungsbesuchern. Die heutigen Ansprüche an Übernachtungsmöglichkeiten haben sich verändert, und viele Gäste verlangen nach komfortableren Zimmern. Aktuell bietet die Kapfenburg lediglich 123 Betten in einer Vielzahl von Zimmern, von Einzel- bis Mehrbettzimmern, was den wachsenden Anforderungen nicht gerecht wird.
Schloss Kapfenburg – Ein Ort der Begegnung und Kultur
Mit seinen vielfältigen Möglichkeiten und der schönen Lage bleibt das Schloss ein wichtiger kultureller Anziehungspunkt. Der Akademiebetrieb, der auch einen großen Teil der gastgewerblichen Aktivitäten führt, hat sich in den letzten 25 Jahren stark entwickelt. Dies brachte auch die Notwendigkeit zur Sanierung mit sich, die jetzt dringend erforderlich ist. Der Verbleib in einer modernisierten und funktionalen Umgebung ist für die Kunst- und Bildungseinrichtung unerlässlich.
Insgesamt zeigt sich, dass die Kapfenburg nicht nur ein historisches Bauwerk ist, sondern auch ein lebendiger Ort, der den Bedürfnissen der heutigen Zeit begegnen will. Die Ambitionen zur Erweiterung und Modernisierung bleiben bestehen, auch wenn sie momentan in der Schwebe sind. Die Vision, die Kapfenburg weiterzuentwickeln, bleibt für Moritz von Woellwarth und sein Team ein wichtiges Ziel, um den zukünftigen Anforderungen im Bildungs- und Kulturbetrieb gerecht zu werden.
Für weiterführende Informationen und eine umfassende Betrachtung dieser Situation, siehe den Bericht auf www.schwaebische-post.de.