Das Festival „Say it Loud!“ am Herzogenplatz in Uelzen wird erneut ein Fest für Toleranz und Vielfalt. Unter dem Motto „Laut sein, sichtbar und hörbar gegen Rassismus“ lädt der Verein „Uelzen bleibt bunt e.V.“ am Samstag, den 31. August 2024, ab 13:00 Uhr ein, um gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Dieses kostenlose Open-Air-Event verspricht eine Vielzahl von Attraktionen, die das Publikum ansprechen werden.
Die Veranstaltung richtet sich an Alle, die der zunehmenden rechten Rhetorik in der Gesellschaft nicht tatenlos zusehen möchten. Ein großes Augenmerk wird in diesem Jahr auf die Aufklärung über rechte Strukturen in der Region gelegt. Gerade die Lüneburger Heide hat in den letzten Jahren als Zentrum rechte Strömungen an Bedeutung gewonnen, und das „Say it Loud!“ Festival möchte dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegenwirken.
Wichtige Workshops für Jedermann
Inmitten der Musik und der bunten Programmgestaltung wird es auch informative Workshops geben, die sich mit dem Thema Rassismus und extremistischen Ansichten auseinander setzen. Ein Workshop, der von der Gruppe „beherzt“ angeboten wird, behandelt das Thema „Völkische Siedler*innen in der Region“. Hier sollen die Teilnehmer*innen gemeinsam lernen, wie sie solche Strukturen erkennen und darauf reagieren können.
Ein weiteres Highlight ist der Stammtischkämpferinnen-Workshop, der es den Teilnehmenden ermöglicht, Strategien zu entwickeln, um aktiv gegen die rassistischen Äußerungen von Gruppen wie der AfD vorzugehen. Diese Angebote richten sich an Menschen jeden Alters und sind selbstverständlich kostenfrei, sodass jeder die Möglichkeit hat, teilzunehmen.
Ein Highlight des Festivals bietet ein spezielles Programm für Kinder, das nochmal extra betont, wie wichtig es ist, bereits in der frühen Kindheit Sensibilität für diese Themen zu entwickeln. Das Engagement gegen Rassismus beginnt schon bei den Jüngsten, und der Verein möchte dies mit einem vielfältigen Angebot fördern.
Musikalische Unterhaltung und ehrenamtliche Unterstützung
Ab 17:00 Uhr wird der Herzogenplatz zum Schauplatz hochkarätiger musikalischer Darbietungen. Bands wie Stepdragon, Bass Riot und Roys Boys werden mit ihren Auftritten das Publikum begeistern. Diese Live-Acts leisten nicht nur einen großen Beitrag zur Unterhaltung, sondern unterstützen auch das ehrenamtliche Engagement des Organisationsteams.
Die Finanzierung des Festivals erfolgt ausschließlich durch Spenden, was es dem Verein „Uelzen bleibt bunt e.V.“ ermöglicht, sowohl den Eintritt als auch alle Workshops kostenlos anzubieten. Es ist eine wichtige Botschaft, dass jeder, unabhängig von seinen finanziellen Möglichkeiten, die Chance hat, an diesem bedeutenden Event teilzunehmen.
Die Organisatoren sind stolz darauf, dass das Festival nicht nur ein Ort des Feierns ist, sondern vor allem auch ein Raum, um aktiv zu lernen und sich auszutauschen. Die Workshops sind nicht nur Informationsveranstaltungen, sondern auch Möglichkeiten, miteinander ins Gespräch zu kommen und zusammenzukommen, um gegen Rassismus zu kämpfen.
Das vollständige Workshop-Programm umfasst:
- 13:15 – 14:45 Uhr: Argumentieren gegen rechte Parolen // Puppentheater
- 15:00 – 16:30 Uhr: Völkische Siedler*innen // Sockenpuppen basteln
Egal, ob man bereits aktiv in der Anti-Rassismus-Arbeit tätig ist oder einfach nur interessiert an den Themen, die auf dem Festival behandelt werden, alle sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen.
Ein starkes Zeichen der Solidarität
„Say it Loud! – Festival gegen Rassismus“ ist mehr als nur eine Veranstaltung. Es ist ein starkes Zeichen dafür, dass Solidarität und Weltoffenheit in der Gesellschaft fest verankert sind. Der Verein „Uelzen bleibt bunt e.V.“ und seine Partner setzen sich mit Entschlossenheit für eine bunte, tolerante Zukunft ein, und dies wird am 31. August 2024 sichtbar werden.
Gesellschaftliche Hintergründe und Auswirkungen von Rassismus
Rassismus stellt nicht nur ein individuelles, sondern auch ein gesamtgesellschaftliches Problem dar. In Deutschland zeigen Statistiken, dass Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Hautfarbe oder Religion nach wie vor weit verbreitet ist. Laut dem Antidiskriminierungsbericht 2023 des Deutschen Bundestages haben mehr als 20% der Befragten in den letzten Jahren rassistische Erfahrungen gemacht. Solche Erlebnisse können nicht nur das persönliche Wohlbefinden beeinträchtigen, sondern auch das soziale Zusammenleben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden.
In vielen Städten und Regionen, darunter auch die Lüneburger Heide, gibt es ein zunehmendes Bewusstsein für die Notwendigkeit, gegen Rassismus und Diskriminierung vorzugehen. Maßnahmen wie das „Say it Loud!“-Festival sind Teil eines breiteren Ansatzes, um auf die Problematik aufmerksam zu machen und die Zivilgesellschaft zu mobilisieren. Veranstaltungen und Aufklärungskampagnen tragen dazu bei, dass Menschen für diese Themen sensibilisiert werden und solidarisch handeln können.
Rechtsextreme Strukturen in Norddeutschland
Norddeutschland hat in den letzten Jahren eine besorgniserregende Zunahme von rechtsextremen Aktivitäten erlebt. Gruppen wie die Identitäre Bewegung und diverse andere rechtsextreme Organisationen haben sich hier etabliert und versuchen, ihre Ideologien zu verbreiten. Laut dem Verfassungsschutzbericht 2022 ist die rechte Szene in Niedersachsen besonders aktiv, wobei zahlreiche Verstöße gegen das Versammlungsrecht und rassistische Straftaten dokumentiert wurden.
Das Festival „Say it Loud!“ ist eine direkte Antwort auf diese Entwicklungen. Es zielt darauf ab, ein Bewusstsein für die Gefahren des Rechtsextremismus zu schaffen und konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung solcher Strukturen zu diskutieren. Die Workshops, die sich mit völkischen Siedlern und der Frage des Umgangs mit rechten Parolen befassen, spielen dabei eine zentrale Rolle.
Spenden und finanzielle Unterstützung
Die Durchführung des Festivals basiert vollständig auf Spenden. Dies ermöglicht nicht nur die kostenlose Teilnahme für alle Interessierten, sondern schafft auch eine inklusive Atmosphäre. Der Verein „Uelzen bleibt bunt e.V.“ appelliert an die lokale Gemeinschaft, sich an der Finanzierung des Festivals zu beteiligen. Die Bereitstellung von Finanzmitteln ist entscheidend, um die Veranstaltungen, Workshops und die erforderliche Infrastruktur zu sichern.
Eine weitere wichtige Quelle der Unterstützung sind lokale Unternehmen, die in der Regel bereit sind, sich für soziale Projekte und Initiativen einzusetzen. Der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Bereitschaft, gegen Rassismus und Diskriminierung einzutreten, sind essenziell für den Erfolg solcher Initiativen. Die Veranstaltung bietet nicht nur Unterhaltung, sondern auch eine Plattform für aktive Bürgerbeteiligung und Engagement.
– NAG