Das Isartaler Saitenstraßen-Festival, ein einmaliges Musikereignis, wird 2025 nicht mehr stattfinden. Obwohl das Festival in der Vergangenheit einige positive Aspekte aufwies, wie die Teilnahme zahlreicher internationaler Künstler und eine Vielzahl von Musikgruppen, zogen die Verantwortlichen nun die Konsequenzen aus einer schlechten Bilanz.
Das Festival, das ursprünglich zur Belebung des Fremdenverkehrs in der idyllischen Region um Mittenwald, Krün und Wallgau gedacht war, löste bei den Einheimischen nicht den erhofften Zuspruch aus. Ein Hauptgrund für die Einstellung sind die mangelnden finanziellen Mittel, weil die Gemeinderäte der drei Gemeinden beschlossen haben, keine finanziellen Unterstützungen mehr bereitzustellen.
Finanzielle Herausforderungen und geringes Interesse
Das Saitenstraßen-Festival hatte in seiner dritten und letzten Auflage im Jahr 2023 nur rund 9000 Besucher angezogen – viel zu wenig für eine Veranstaltung dieser Art. Manuel Huber, Geschäftsführer der Isartaler Tourismus-GmbH Alpenwelt Karwendel, äußerte bereits im November 2023 Bedenken, dass das Festival möglicherweise ohne ausreichende Unterstützung untergehen könnte.
Ein weiterer Rückschlag für das Festival war das Fehlen von Übernachtungsmöglichkeiten für die Künstler. Viele von ihnen mussten auf Hotels in der benachbarten Region Seefeld in Tirol ausweichen, was die erhofften touristischen Impulse für die Region beeinträchtigte. Bürgermeister Thomas Schwarzenberger brachte es auf den Punkt, indem er bemerkte, dass das Festival eher als „touristisches Förderprogramm für die Olympiaregion“ fungierte, als dass es den geplanten Effekt für die Isartalgemeinden hatte.
Ein entscheidender Faktor für das Scheitern war auch die finanzielle Unterstützung, die in den früheren Jahren großzügig zur Verfügung gestellt wurde. Der „Kulturfonds Bayern“ hatte 2023 noch erhebliche Gelder bereitgestellt, doch dieser Zuspruch wird künftig nicht mehr existieren. Dies bedeutete, dass der Saitenstraßen-Verein bei weiteren Veranstaltungen in eine finanzielle Krise geraten wäre.
Erinnerungen an drei Festivals
Insgesamt fanden drei Auflagen des Festivals statt, die rund 25.000 Besucher und etwa 150 Musikgruppen anlockten. Der ehemalige Bürgermeister von Mittenwald, Adolf Hornsteiner, bezeichnetete die Veranstaltung 2018 als „Alleinstellungsmerkmal“ der Region. Obwohl es zahlreiche Künstler aus verschiedenen Musikrichtungen anzog, bleibt am Ende festzuhalten, dass die Akzeptanz bei heimischen Gruppen nicht gegeben war und das Festival nicht die gewünschte Resonanz fand.
Das Fazit des jetzigen Bürgermeisters von Mittenwald, Enrico Corongiu, ist, dass die Region in den drei Ausgaben des Festivals ihre musikalische Vielfalt und Historie demonstriert hat. Diese Bemühungen haben jedoch nicht den erhofften Erfolg gebracht, weshalb die Lichter bei den Saitenstraßen nun endgültig ausgehen müssen.
Für die Zukunft bleibt abzuwarten, ob die Region andere Wege finden wird, um vergleichbare Veranstaltungen anzubieten und die lokale Musikszene zu fördern, nachdem ein solches Experiment gescheitert ist. Die gehobenen Erwartungen an das Saitenstraßen-Festival bleiben somit unerfüllt, und die Verantwortlichen denken nun über neue Konzepte nach.
Für einen tieferen Einblick in die Hintergründe und Entwicklungen rund um das Festival können Interessierte hier nachlesen.