In der pulsierenden Atmosphäre von Hamburg strömten in diesem Jahr rund 45.000 Musikliebhaber zum Reeperbahn-Festival, das sich über vier aufregende Tage erstreckte. Die Besucher konnten aus etwa 480 Konzerten wählen, die in den charakteristischen Clubs rund um die Reeperbahn stattfanden. Ein breit gefächertes musikalisches Angebot, das nicht nur die bekannten Genres wie Rock, Pop und Hip-Hop umfasste, sondern auch erstmals Metal- sowie Techno- und Rave-Fans ansprach, machte das Festival zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Besonders herausragend war der Donnerstagabend, an dem Künstler wie Skuth, Ronja, Aaron, Fil Bo Riva, Milano, Ski Aggu und der legendäre Otto Waalkes die Bühne im Docks bespielten. Die mit Spannung erwarteten Auftritte, bei denen unter anderem der Hit „Friesenjung“ präsentiert wurde, zogen die Menge in ihren Bann.
Ein Preis für den Nachwuchs
Ein bewegender Teil des Festivals war die Vergabe des Anchor-Awards, die am Samstagabend stattfand. Der mit Spannung erwartete Nachwuchspreis ging an das Berliner Indie-Duo Strongboi. Jury-Mitglied Tayla Parx lobte die Band für „eine magische Mischung aus guten Songs, starker Musik und einem Gemeinschaftsgefühl“. Neben der Ehrung gab es für Strongboi einen Gutschein über 20.000 Euro für Licht- und Tonausrüstung sowie die Bereitstellung eines Tourbusses für einen Monat.
Stark im Rennen waren auch fünf andere Nominees, darunter die britische Pop-Sängerin Beth McCarthy und die Folk-Künstlerin Enji aus München, sowie die österreichische Indie-Pop-Sängerin Kässy, die australische R’n’B-Musikerin Milan Ring und die südafrikanische Hip-Hop-Sängerin Moonchild Sanelly.
Das Reeperbahn-Festival wird nicht nur von Fans besucht, sondern auch von etwa 5000 Fachleuten aus nahezu allen Bereichen der Musikwirtschaft, was den erheblichen Einfluss des Festivals auf die Branche verdeutlicht. In diesem Jahr feierte das Festival bereits seine 19. Ausgabe und ist damit ein zentrales Branchensegment, in dem sich Akteure aus der nationalen und internationalen Musikszene vernetzen können.
Themen der Zukunft der Musikwirtschaft
Ein weiteres Ziel des Festivals besteht darin, wichtige Themen anzugehen, die die Musikwirtschaft betreffen. Gefördert durch rund 8,6 Millionen Euro des Bundes und Hamburgs, diente die Veranstaltung nicht nur der Unterhaltung, sondern auch als Platform zur Diskussion drängender Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, Künstliche Intelligenz, Diversität und Nachhaltigkeit. Das diesjährige Motto „Let The Music Grow“ reflektierte die Herausforderungen und Chancen, mit denen die Branche konfrontiert ist.
Während des Festivals wurden essentielle Grundlagen für die Zukunft erarbeitet, die besonders das Überleben der Grassroots-Kultur in der Musikszene betonen. Die Gespräche darüber, wie man die Musikszene inklusiver und nachhaltiger gestalten kann, waren omnipräsent und werden sicherlich auch das nächste Festival prägen.
Das Reeperbahn-Festival hat sich durch die Kombination aus Unterhaltung und ernsthaften Diskussionen als eines der wichtigsten Musikereignisse in Deutschland etabliert. Es bleibt abzuwarten, welche neuen Impulse das Festival im kommenden Jahr setzen wird, wie www.shz.de berichtet.