Am Samstag, dem 85. Geburtstag von Rolf Constantin, wird sein außergewöhnliches Leben und Engagement in der Pforzheimer Gemeinschaft gebührend gewürdigt. Der als „Tausendsassa“ bekannte Constantin, der das Bundesverdienstkreuz für sein unermüdliches Wirken in Bildung, Kultur und sozialen Belangen erhielt, bleibt auch im Alter aktiv und dynamisch.
Constantins Lebensweg ist geprägt von unzähligen Aktivitäten in verschiedenen Bereichen. Trotz persönlicher Rückschläge, wie der Abbruch einer Reise nach Mallorca aufgrund der Erkrankung seiner Tochter und einem Fahrradunfall mit einer Bikerin, lässt ihn das nicht zur Ruhe kommen. Mit seinem unerschütterlichen Humor und seinem Lebenswillen reflektiert er die Herausforderungen, die er in 85 Jahren gemeistert hat.
Ein Leben für die Gemeinschaft
Der im Jahr 1939 in Heidelberg geborene Constantin hat sich schon früh für die Bildung engagiert. Nach seiner Ausbildung bei der Post und dem Abschluss eines Lehramtsstudiums war er lange Jahre in der Schulpädagogik tätig. Er war nicht nur Lehrer an der Buckenbergschule, sondern baute auch die Haidachschule auf und leitete die Südstadtschule über einen Zeitraum von 25 Jahren.
Sein politisches Engagement begann 1974 mit der Gründung des CDU-Ortsverbandes Buckenberg/Haidach. 1997 zog er in den Gemeinderat Pforzheim ein, wo er bis 2019 blieb. In insgesamt 20 Jahren war er stellvertretender Oberbürgermeister unter vier Amtsinhabern und nutzte seine Position, um die internationale Zusammenarbeit zu fördern. So reiste er wiederholt in Pforzheims Partnerstädte und hielt zahlreiche Vorträge, die seine Erfahrungen festhielten.
Der Brückenbauer in der Politik
Constantins Fähigkeit, die Menschen zusammenzubringen, zeigt sich besonders in seiner überparteilichen Zusammenarbeit im Stadtteil Haidach. Gemeinsam mit lokalen Akteuren wie Pfarrer Gerhard Hager und Jürgen Schroth von der SPD arbeitete er erfolgreich an der Konversion der Buckenbergkaserne, die zur Baufläche für die neue Tiergartensiedlung umgewandelt wurde. Sein Engagement zieht sich durch verschiedene Initiativen, darunter die Mitwirkung als Jugendschöffe und das frühzeitige Verbot des Verkaufs langer Messer auf Weihnachtsmärkten.
Sein Beitrag zur Infrastruktur des Stadtteils, besonders während der Zuwanderung von Russlanddeutschen, zeigte sein persönliches Interesse an der Gemeinschaft und der Schaffung eines Bürgerhauses. Er ist auch Vorsitzender der Deutsch-Kroatischen-Gesellschaft und Mitbegründer der Deutsch-Griechischen-Gesellschaft in Pforzheim.
In der Freizeit hält sich Constantin durch Radfahren fit und plant, im Jahr 2025 mit 87 Jahren die „Pforzheimer Hütte“ in den Stubaier Alpen zu erwandern. Sein unermüdlicher Einsatz und seine positive Einstellung zum Leben machen ihn zu einem inspirierenden Beispiel für Engagement und Gemeinschaftssinn.
Ein Mann voller Geschichten, der es in 85 Jahren geschafft hat, unzählige Menschen zu erreichen und zu inspirieren, zeigt, dass Neugier und die Sehnsucht nach neuen Erfahrungen auch im Alter eine treibende Kraft sein können.
– NAG