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Oscar-Akademie entschuldigt sich nach Angriff auf palästinensischen Regisseur

Die Oscar-Akademie hat sich offiziell bei dem palästinensischen Filmemacher Hamdan Ballal entschuldigt. Diese Entschuldigung folgt auf kritische Rückmeldungen von zahlreichen Mitgliedern der Filmbranche über ein schockierendes Ereignis, das Ballal kürzlich widerfahren ist. Der Regisseur von "No Other Land" war vor einigen Tagen im Westjordanland von israelischen Siedlern angegriffen und vorübergehend von der israelischen Armee festgenommen worden. In einer Mitteilung an die etwa 11.000 Mitglieder der Académie räumte der Vorstand Fehler ein und bedauerte, dass sie zunächst nicht konkret auf Ballal oder seinen Film eingegangen waren.

Ballals Dokumentarfilm "No Other Land", der 2023 mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, thematisiert den gewaltfreien Kampf der Palästinenser um den Erhalt ihrer Dörfer und ihres Landes. Der Film wurde von Ballal zusammen mit den Regisseuren Yuval Abraham, Rachel Szor und Basel Adra produziert und hat internationalen Beifall gewonnen. Der israelische Regisseur Yuval Abraham äußerte sich kritisch zur Oscar-Akademie, da sie nicht ausreichend Unterstützung für Ballal klargestellt habe.

Überwältigende Solidarität aus der Filmbranche

Die öffentliche Empörung über den Angriff auf Ballal war groß, und rund 700 Mitglieder der Oscar-Akademie schlossen sich in einem offenen Brief dieser Kritik an. Zu den prominenten Unterzeichnern gehören Stars wie Olivia Colman, Susan Sarandon, Carey Mulligan, Penélope Cruz, Richard Gere, Joaquin Phoenix und Javier Bardem, sowie Filmemacher wie Ava DuVernay, Alfonso Cuarón, Jim Jarmusch und Michael Moore. Diese Solidarität signalisierte deutlich, dass die Filmmacher die Unterstützung und Schutz für ihre Kollegen einfordern.

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Die Oscar-Akademie reagierte auf die wachsenden Stimmen und berief am Freitagvormittag eine außerplanmäßige Sitzung ein. Der Entschuldigungsschreiben, das am Nachmittag an die Mitglieder versendet wurde, verurteilte den brutalen Angriff auf Ballal und stellte klar, dass diese Gewalt nicht nur die Unversehrtheit des Filmemachers, sondern auch die derer angreift, die unbequeme Wahrheiten ansprechen.

Der Kontext des Vorfalls

Ballal selbst berichtete von seinem brutalen Übergriff durch israelische Siedler. Trotz des Erfolgs seiner Oscar-prämierten Arbeit sieht sich Ballal dennoch mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, insbesondere bei der Suche nach einem größeren Verleiher in den USA. Während die Oscar-Akademie zwischenzeitlich versäumte, konkret Stellung zu Ballal zu beziehen, wird nun deutlich, dass der Schutz der künstlerischen Freiheit und die Unterstützung von Filmemachern aller Hintergründe von zentraler Bedeutung ist.

Diese Episode illustriert nicht nur die fragilen Bedingungen, unter denen viele Künstler arbeiten, sondern hebt auch die Notwendigkeit einer klaren und mutigen Stellungnahme von Institutionen hervor, die im Bereich Kunst und Kultur eine zentrale Rolle spielen. Die Oscar-Akademie hat in dieser schwierigen Situation die Chance genutzt, um sowohl die Fehler der Vergangenheit zu adressieren als auch ein Zeichen für eine solidarischere und gerechtere Zukunft zu setzen.

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Details zur Meldung
Was ist passiert?
Angriff
In welchen Regionen?
Masafer Yatta, Westjordanland
Genauer Ort bekannt?
Masafer Yatta, Westjordanland, Palästina
Gab es Verletzte?
1 verletzte Person
Festnahmen
1
Beste Referenz
oe24.at

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