Am vergangenen Samstagabend wurde die 73-jährige österreichische Entwicklungshelferin Eva Gretzmacher in der Stadt Agadez im Niger entführt. Das österreichische Außenministerium bestätigte den Vorfall. Laut Medienberichten sollen Maskierte, bewaffnet mit Gewehren, bei Gretzmacher zu Hause erschienen sein und ihren Wachmann mit Waffengewalt gezwungen haben, die Tür zu öffnen. Danach wurde sie in einen Toyota V6 Geländewagen verfrachtet. Diese Entführung ist besonders alarmierend, da sie die erste bekannte Entführung eines europäischen Staatsbürgers in dem vom Konflikt geprägten Westafrika seit der Machtübernahme einer Militärjunta im Jahr 2023 ist, berichtete AP News.
Eva Gretzmacher lebt seit über 20 Jahren in Agadez, wo sie mit ihrer Organisation "amanay" private Entwicklungsprojekte vorantreibt. Sie gründete 2010 ein Kompetenzzentrum, das sich auf Bildung, Frauenförderung, Ökologie, Kultur und Kunst spezialisiert hat. In der Region ist sie für ihr soziales Engagement bekannt. Allerdings ist der Niger seit Jahren vom Dschihadismus betroffen, wobei sich Gruppen, die mit Al-Qaida und dem Islamischen Staat in Verbindung stehen, ständig aktiv sind. Trotz der zunehmenden Gewalt und der Entführungen ausländischer Staatsbürger hat sich bislang keine Gruppe zu Gretzmachers Entführung bekannt, wie Heute.at berichtete.
Die österreichische Botschaft in Algerien, die auch für den Niger zuständig ist, wurde über die Entführung informiert und steht im Kontakt mit den regionalen Behörden. Trotz der kritischen Sicherheitslage hoffen die Behörden, dass die entführte Österreicherin schnell und unversehrt wiedergefunden wird. Dies bleibt jedoch angesichts der anhaltenden Unsicherheit und der Militärregierung im Niger abzuwarten.
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