In nur drei Wochen beginnt die mit großer Vorfreude erwartete 66. Ausgabe der Nordischen Filmtage Lübeck. Dieses Festival hat sich auf die Vorstellung herausragender Filme aus Nord- und Osteuropa spezialisiert, und in diesem Jahr wird es mit der Deutschlandpremiere des lettischen Animationsfilms „Straume“ („Flow“) von Gints Zilbalodis eröffnet.
Der Ticketverkauf für die 169 Filme, die während des Festivals in insgesamt 212 öffentlichen Vorführungen zu sehen sein werden, startet in zehn Tagen, am 26. Oktober 2024. Die Filme werden sowohl vor Ort im CineStar Filmpalast Stadthalle Lübeck als auch online angeboten. Besonders bemerkenswert ist, dass etwa 60 % des Programms auch über Live-Streaming verfügbar sein werden, und das nicht nur während des Festivals, sondern bis zum 17. November 2024, was eine Innovation für diese Veranstaltung darstellt.
Barrierefreiheit und Inklusion im Fokus
Ein zentrales Thema der diesjährigen Nordischen Filmtage ist die Barrierefreiheit. Um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen, gibt es spezielle Angebote für Menschen mit Behinderungen. So werden ausgewählte Filme mit Audiodeskription und Untertiteln für hörgeschädigte Personen angeboten. Darüber hinaus wird es Veranstaltungen mit Live-Übersetzung in Gebärdensprache geben, um Teilhabe und Zugänglichkeit für alle Besucher zu gewährleisten. Neu in diesem Jahr sind auch Vorführungen, die auf die Bedürfnisse neurodiverser Menschen angepasst sind. Hierbei werden der Einlass früher geöffnet, die Lautstärke reduziert und das Licht während der Filme gedimmt, um ein angenehmeres Erlebnis zu bieten.
Im Rahmen des Festivals werden zwölf Jury- und Publikumspreise mit insgesamt 65.000 EUR vergeben, einschließlich eines Ehrenpreises für die finnische Schauspielerin Kati Outinen. Dieser wird bei der Eröffnung am 6. November verliehen, während die anderen Preise während der Filmpreisnacht am 9. November im Theater Lübeck bekannt gegeben werden. In dieser festlichen Atmosphäre wird auch das Lübecker Drehbuchstipendium vergeben, dessen neue Stipendiaten ebenfalls am ersten Festivaltag vorgestellt werden.
Ein weiteres Highlight ist die Teilnahme dreier Filme, die für die Oscars in der Kategorie „Bester internationaler Film“ nominiert wurden. Neben „Straume“ werden auch die dänische und norwegische Beitrag „Pigen med nålen“ („The Girl With the Needle“) und „Armand“ („Elternabend“) im Programm sein. Diese Auswahl zeigt die hohe Qualität der nordischen Filmproduktion.
Im Filmforum, einer speziellen Sektion des Festivals, sind Nordrhein-Westfälische Filme zu sehen, darunter die Dokumentation „Milliarden Mike“, welche die Geschichte des in Lübeck geborenen Peter Mike Wappler erzählt. Diese Dokumentation behandelt seine zweifelhafte Karriere im Hamburger Rotlichtmilieu sowie zahlreiche Betrugsmöglichkeiten.
Ein weiteres spannendes Segment ist die Immersion 360°, die am 5. November im InfinityDome auf dem Klingenberg stattfinden wird. Dort zeigen Lübecker Hochschulen innovative immersive Filmkunst. Es wird ein ganztägiges Programm geben, das die neuesten Entwicklungen des immersiven Filmemachens aus den nordischen und baltischen Ländern hervorhebt, mit einem speziellen Fokus auf samische Kurzfilmproduktionen.
Für die junge Zielgruppe gibt es in der Sektion Young Audience spezielle Filmvorführungen, einschließlich kurzweiliger Programme für Kinder und Langfilme, die das junge Publikum begeistern sollen. Hier wird durch Mitmach-Angebote ein interaktives Erlebnis organisiert.
Die Retrospektive wird in diesem Jahr durch einen aktuellen Film ergänzt. Regisseur André Schäfer wird mit „Bekenntnisse des Hochstaplers Thomas Mann“ das Publikum auf eine Reise durch die Entstehungsgeschichte von Thomas Manns bekanntem Werk „Felix Krull“ mitnehmen.
Die Nordischen Filmtage Lübeck bieten somit nicht nur eine Plattform für hochkarätige Filmkunst, sondern setzen auch wichtige Akzente in Bezug auf Barrierefreiheit, Inklusion und die Förderung junger Talente in der Filmbranche.
Weitere Informationen finden sich auf der offiziellen Website des Festivals.
Quelle: Nordischen Filmtage Lübeck
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