Die Schachtsiek Familien Stiftung, gegründet von Unternehmer Bernd Schachtsiek, ist eine neue und vielversprechende Initiative, die sich auf die Förderung von Wissenschaft und Kultur mit einem queerfeministischen Schwerpunkt konzentriert. Gemeinsam mit Jörg Litwinschuh-Barthel, einem Experten auf dem Bereich LGBTIQ*-Kultur, setzt die Stiftung besonders auf die Bereiche Musik und Theater. Diese außergewöhnliche Ausrichtung könnte einen bedeutenden Beitrag zur Vielfalt in der Kulturszene leisten.
Auf einer unbeschwerten Spätsommernacht im Berliner Stiftungsbüro unterhielten sich Bernd und Jörg angeregt über die jüngste Premiere von „Tristan und Isolde“ bei den Bayreuther Festspielen. Es war der perfekte Rahmen, um mehr über die Beweggründe und Herausforderungen der Stiftung zu erfahren. Bernd, der zuvor erfolgreich als Unternehmer tätig war und die Bäckerei-Kette Biokaiser ins Leben rief, nutzte seine Ressourcen, um die Stiftung zu gründen. Er möchte jungen Talenten Mut machen, ihren individuellen Weg zu finden, und nutzt seine Erfahrung und sein Netzwerk, um ihnen zu helfen.
Ein persönliches Engagement für Kultur
„Ich bin der Überzeugung, dass Oper nicht an Heteronormativität gebunden ist. Es geht um tiefere Emotionen und menschliche Erfahrungen“, erklärte Bernd. Er hebt hervor, dass Musiktheater für ihn von großer Bedeutung ist, da es ihn auf eine Weise berührt, die keine andere Kunstform vermag. Die Projekte, die die Stiftung derzeit unterstützt, sind beeindruckend. Besonders das neue Musiktheaterstück des kreativen Duos Johannes Kram und Florian Ludewig steht im Zentrum des Engagements. Diese Produktion zielt darauf ab, auch in Schulen aufgeführt zu werden und jüngeren Menschen queere Themen näherzubringen.
Darüber hinaus plant die Stiftung ein Buchprojekt mit dem Titel „Glitter And Be Gay Reloaded. Die authentische Operette und ihre schwulen Verehrer“, das im Herbst erscheinen soll. Diese Publikation könnte nicht nur die Geschichte der schwulen Operette beleuchten, sondern auch deren kulturelle Bedeutung für die LGBTIQ*-Gemeinschaft aufzeigen. Bernd äußert den Wunsch, dass kreative Produktionen, die sich mit queeren Themen auseinandersetzen, auch in Deutschland einen Platz im Unterhaltungstheater finden. Er findet es bedauerlich, dass intellektuell anspruchsvolle Musicals in den hiesigen Kulturstätten nur schwer Fuß fassen können, während sie in anderen Städten, wie New York, ein fester Bestandteil der Theaterlandschaft sind.
Niedrige Hürden für Anträge
Ein wesentliches Merkmal der Schachtsiek Familien Stiftung ist die niedrige Hürden für finanzielle Förderanträge. „Jeder kann Anträge stellen. Es ist uns wichtig, dass sich eine breite Basis an Künstler*innen und Projekten mit queeren Inhalten bewerben kann“, betont Jörg. Während er seiner Zeit bei der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld auf die hohen Anforderungen stieß, verfolgt die Schachtsiek Stiftung einen offenen und zugänglichen Ansatz. Dies könnte Türen öffnen für zahlreiche kreative Köpfe, die bisher Unterstützung suchten.
Neben den Förderungen im Bereich Musiktheater engagiert sich die Stiftung auch aktiv für die Gründung des Queeren Archivzentrums in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern, darunter das feministischen Archiv FFBIZ sowie die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft. Gemeinsam streben sie an, eine wichtige Sammlung queer-feministischer Geschichte und Kultur zu schaffen, die zukünftigen Generationen als wertvolle Quelle dienen soll.
Bernd und Jörg sind sich einig, dass sie mit ihrer Stiftung eine Signalwirkung erzeugen möchten. Sie hoffen darauf, dass weitere Unterstützer*innen sich durch Zustiftungen und Kooperationen anschließen, um die queere Kultur auf breiter Front zu stärken. „Die Förderung von LGBTIQ*-Projekten ist entscheidend, und wir möchten dazu beitragen, dass diese Themen nicht mehr im Verborgenen übersehen werden“, so Bernd.
Die Schachtsiek Familien Stiftung erscheint als ein Leuchtturm in der Kulturlandschaft Deutschlands. Ihr Engagement für Queer-Kultur und die Unterstützung junger Talente sind Schritte in die richtige Richtung und könnten langfristig dazu führen, dass die Vielfalt und Tiefe menschlicher Erfahrungen in der Kunst stärker reflektiert werden.
Ähnliche Bestrebungen fanden bereits in anderen Kulturdiskursen Eingang. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Initiative entwickeln wird und ob sie die erhoffte Resonanz in der Gesellschaft erzeugen kann. Zeugen Sie die beeindruckenden Fortschritte der Stiftung, die nicht nur finanzielle Mittel bereitstellt, sondern auch aktiv zur Vernetzung und Hilfestellung in der queeren Community beiträgt.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.siegessaeule.de.
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