Monika Tholen ist eine Stadtführerin mit Herz und Seele und hat in den letzten 20 Jahren über 500 Führungen in Gangelt durchgeführt. Ihre Liebe zu ihrem Heimatort und die Geschichten, die diesen prägen, machen ihre Touren zu einem besonderen Erlebnis. Bei ihren Erzählungen denkt sie oft an den bekannten Heimatdichter Peter Staas. „Ohne ihn wäre es nicht das geworden, was es heute ist“, sagt sie mit Überzeugung.
Im Jahr 2004 begann ihre Reise als Stadtführerin, inspiriert durch einen Gedankenaustausch mit Dr. Martin Achten, einem Zahnarzt und Heimatkundler. Tholen dachte sich damals, dass sie auch in Gangelt Führungen anbieten könnte. Diese Idee wurde durch Sagen und Anekdoten aus der Gangelter Geschichte, die sie seit ihrer Kindheit kennt, genährt. Ihre ersten Schritte als Stadtführerin waren von Nervosität geprägt, doch die Begeisterung für die einzigartigen Geschichten ihrer Heimat half ihr, diese zu überwinden.
Die Magie der Geschichten
Monika Tholen ist in Gangelt aufgewachsen und hat sich tief mit den lokalen Erzählungen verbunden. Ihre Führungen sind nicht nur informativ, sondern auch emotional. „Wenn Kinder mich auf der Straße als Nachtwächterin wiedererkennen, schmeichelt das meiner Seele“, erzählt sie mit einem Lächeln. Ihre Touren reichen von klassischen Rundgängen über Kostümführungen bis hin zu Naturführungen, bei denen sie ihr Wissen als Drogistin über Heilkräuter einbringt.
Egal, ob sie über St. Nikolaus, die Stadtmauern oder den alten Burgturm spricht, ihre Ansteckung mit Begeisterung ist deutlich spürbar. „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst“, zitiert sie den großen Augustinus von Hippo, und diese Einstellung spiegelt sich in jeder ihrer Touren wider.
Tholens Führungen sind ein echtes Highlight, nicht nur für die Einheimischen, sondern auch für Touristen, die oft von weit her kommen, um mehr über die Stadtgeschichte zu erfahren. Professor Gerd Wassenberg von der Europa-Union Geilenkirchen ist ein regelmäßiger Gast bei ihren Veranstaltungen und hat kürzlich eine Ritterrunde gebucht, die mit einem kleinen Schauspiel am Bruchtor aufwartet, bei dem „echte“ Ritter die Stadtmauern verteidigen.
Normalerweise nehmen zwischen zehn und 40 Personen an ihren Führungen teil, aber bei besonderen Anlässen wie dem Nikolausmarkt können es schon mal 70 sein. Bei solch hohen Teilnehmerzahlen ist Tholen auf ihr Mikrofon angewiesen, um auch die letzten Reihen zu erreichen. Besonders erfolgreich war zuletzt eine Halloween-Tour mit schaurigen Geschichten, die die Zuschauer in ihren Bann zog.
Nach den Führungen krönt Tholen das Erlebnis mit einem kleinen Ritual: Sie bietet den Kindern Möhrchen und den Erwachsenen Likörchen an. „Einmal positive Spuren zu hinterlassen – das erfüllt mich mit Zufriedenheit!“ Diese Einstellung macht ihre Arbeit nicht nur zu einem Beruf, sondern zu einer Berufung.
Neben ihren Führungen arbeitet Monika Tholen auch an einer überarbeiteten Ausgabe der Broschüre „Gangelt erkunden“. Diese Broschüre führt Interessierte zu historischen Orten in Gangelt und ermöglicht es ihnen, deren Geschichten über QR-Codes zu erfahren. Die erste Auflage war bereits vergriffen, sodass die Nachfrage weiterhin hoch ist.
Weitere Informationen zu Tholens Stadtführungen finden sich auf ihrer Website: www.stadtfuehrungen-gangelt.de.
