In Homburg wurde der Zweibrücker Oberbürgermeister Marold Wosnitza erneut zum stellvertretenden Vorsitzenden der Siebenpfeiffer-Stiftung gewählt. Diese Bestätigung erfolgte während der Jahrestagung der Stiftung, die sich intensiv mit den Plänen für die nächsten Jahre auseinandersetzte. Zu den Hauptthemen der Tagung gehörten der renommierte Siebenpfeiffer-Preis sowie die Vorbereitungen für das 200. Jubiläum des Hambacher Festes im Jahr 2032. Solche Veranstaltungen sind für die Region von historischer Bedeutung, da sie an den Kampf für Freiheit und Demokratie erinnern.
Die Siebenpfeiffer-Stiftung hat verschiedene Träger, darunter der Saarpfalz-Kreis sowie die Städte Homburg, Zweibrücken und Rastatt. In seiner Begrüßungsansprache sprach Landrat Dr. Theophil Gallo über ein anstehendes Kolloquium, das die deutsch-polnischen Beziehungen im 19. Jahrhundert thematisieren wird. Unter der Leitung von Prof. Dr. Wilhelm Kreutz werden Fachleute aus Deutschland und Polen die komplexe Beziehung zwischen beiden Ländern beleuchten. Professor Kreutz wies dabei auf die historisch wichtige Rolle hin, die polnische Aufständische während der Pfälzischen Revolution spielten und deren Empfang in der Region.
Prestige der Siebenpfeiffer-Stiftung
Ein Highlight der Versammlung war die Präsentation des neuen, zwölften Bandes der Schriftenreihe der Siebenpfeiffer-Stiftung. Dieser Band, der das Ergebnis einer wissenschaftlichen Tagung aus dem Jahr 2021 ist, befasst sich mit der Zensurpraxis des 19. Jahrhunderts. Die Herausgeber und Referenten, darunter Prof. Dr. James M. Brophy von der Universität Delaware, haben wesentliche Erkenntnisse über die Auswirkungen von Zensur auf Journalisten und die Öffentlichkeit gewonnen.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der angesprochen wurde, ist der Siebenpfeiffer-Preis, der seit 1987 verliehen wird und nun in seine 17. Auflage geht. Der Vorsitzende der Jury, Martin Grasmück, gab bekannt, dass die Jury intensiv an der Auswahl der Preisträger arbeitet, und man in der zweiten Septemberhälfte weitere Einzelheiten bekanntgeben will. Die Preisverleihung selbst findet am 16. März des kommenden Jahres statt.
Über die laufenden Vorbereitungen zum 200. Jubiläum des Hambacher Festes berichtete der Geschäftsführer der Stiftung, Martin Baus. Auch wenn dieses Ereignis erst in rund neun Jahren ansteht, sind bereits umfassende Planungen im Gange. Ein zentrales Ziel besteht darin, wichtige Dokumente dieser Zeit als „Weltdokumentenerbe“ von der UNESCO anerkennen zu lassen. Der 200. Jahrestag wird eine Gelegenheit sein, die Bedeutung des Festes für die deutsche Demokratie hervorzuheben, und gleichzeitig die Rolle der Region in der deutschen Geschichte zu betonen. Die Besonderheit der saarpfälzischen Region wird somit auch in Zukunft ein weiterer Bestandteil der erfolgreichen Geschichte der Demokratie sein.