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Literaturfestival: „Weiße Tränen“ gewinnt den Preis gegen Rassismus!

Eine besondere Auszeichnung hat die Autorin Kathrin Schrocke kurzerhand im Rahmen eines Literaturfestivals in Lohr am Main erhalten. Ihr Buch „Weiße Tränen“ wurde aus insgesamt 28 eingesandten Titeln als Siegerwerk gekürt. Diese Entscheidung fiel während eines Festivals, das in den letzten fünf Tagen nahezu 3000 Teilnehmende, darunter Schüler und Erwachsene, zur Auseinandersetzung mit zentralen gesellschaftlichen Themen versammelte.

Organisatorin Krystyna Kuhn zog in ihrer Ansprache eine positive Bilanz und unterstrich die Bedeutung der Veranstaltungen für den Austausch über aktuelle Themen. Die herausragende Leistung von Schrocke fand nicht nur Anerkennung durch die Jury, die sich aus verschiedenen Fachleuten zusammensetzte, sondern auch durch den Bürgermeister Mario Paul, der das Festival als wichtiges Plattform für gesellschaftliche Diskussionen lobte.

Das Buch und seine Bedeutung

Die Jury, bestehend aus Luise Paul, Elisabeth Schmidt, Krystyna Kuhn, Viktoria Aull und Pauline Braun, wählte „Weiße Tränen“ nicht ohne Grund aus. Luise Paul, die Laudatorin, stellte fest, dass das Buch durch ansprechende Dialoge zwischen Jugendlichen und durch die Aufdeckung subtiler Formen von Rassismus besticht. Sie erklärte: „Das Buch hat mir gezeigt, dass Rassismus oft dort auftritt, wo man ihn nicht vermutet.“

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Im Zeitraum von Mai bis August las sich die Jury durch die eingesendeten Titel, wobei sich schnell Schrockes Werk als Favorit herauskristallisierte. Paul fand besonders gefallen an den lebhaften Charakteren und den emotionalen Facetten des Buches. Es lieferte nicht nur eine fesselnde Lektüre, sondern sorgte auch dafür, dass sie beim Lesen oft lachte, so Paul. Diese positiven Reaktionen verdeutlichen die Relevanz des Buches und seine Fähigkeit, heikle Themen in einem zugänglichen Rahmen anzusprechen.

Die Preisverleihung fand vor einer versammelten Menge von rund 40 Personen statt, darunter Vertreter aus Bildung, Jugendstiftungen und Sponsoren. Bezirkstagsvizepräsident Thomas Schiebel wartete nicht lange, um den Literaturpreis, der mit 2000 Euro dotiert ist, und die dazugehörige Skulptur an Schrocke zu überreichen. Er betonte die Wichtigkeit des Themas, das das Buch behandelt, und nahm Bezug auf die unbewussten, oft gedankenlosen Formen von Alltagsrassismus, die viele Menschen nicht wahrnehmen.

Nach der Preisverleihung gab Kathrin Schrocke einen Einblick in ihr Werk, indem sie einige Passagen aus ihrem Buch vorlas. Ihre Dankbarkeit für die Auszeichnung war deutlich spürbar. „Diese Ehre ist eine große Wertschätzung für meine Arbeit“, äußerte sich die Autorin. Sie unterstrich zudem, dass das Thema Hautfarbe für viele weiße Menschen oft ein Tabu sei, das es zu durchbrechen gelte.

Die künstlerische Auszeichnung

Die Skulptur, die den Literaturpreis begleitet, wurde von der Künstlerin Anja Flügel entworfen. Diese kulturelle Umsetzung spiegelt nicht nur den Titel des Buches wider, sondern steht auch für Solidarität und Widerstand. Flügel, die in Weibersbrunn lebt und sich in der Kulturinitiative Lohr engagiert, erklärte, dass ihr bei der Gestaltung sofort klar war, dass es sich um eine geballte Faust handeln müsse. Diese Faust, aus Beton gegossen, steht auf einem Holzsockel und repräsentiert symbolisch die Themen, die das Buch behandelt.

Flügel hatte nur zwei Wochen Zeit für die Umsetzung und schaffte es, die Essenz von „Weiße Tränen“ visuell darzustellen. Die schwarze Farbe der Faust symbolisiert nicht nur das Buchcover, sondern verstärkt auch die Thematik des Alltagsrassismus, die im Werk behandelt wird. Während des Festivals wurden neben den Preisverleihungen auch verschiedene Lesungen und Multivisionsshows geboten, die die Teilnehmenden anregten, sich kritisch mit den diskutierten Themen auseinanderzusetzen.

Die Diskussion rund um Schrockes Buch und die Botschaften, die daraus hervorgehen, könnten idealerweise dazu führen, dass „Weiße Tränen“ als Schullektüre ins Klassenzimmer Einzug hält. Krystyna Kuhn und Luise Paul äußerten den Wunsch, dass Lehrkräfte die Möglichkeit erforschen, zeitgenössische Literatur zu verwenden, um den Schülern eine breitere Perspektive zu bieten, abseits von klassischen Werken wie der Nibelungensage.

Für weitere Details zur Auszeichnung von Kathrin Schrocke und den Inhalten ihres Buches siehe den ausführlichen Bericht auf www.main-echo.de.

Quelle/Referenz
main-echo.de

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