In Sachsen-Anhalt wird es ab Ende September literarisch turbulent. Von Halle an der Saale bis nach Magdeburg an der Elbe, über Zeitz an der Weißen Elster bis hin zu Osterburg an der Biese präsentieren die Städte ein umfangreiches Programm für die diesjährigen Landesliteraturtage. Unter dem Motto „Flussauf, flussab: Strömungen der Literatur in Sachsen-Anhalt“ finden vom 26. September bis zum 26. Oktober zahlreiche Veranstaltungen statt. Dies ist die bereits 33. Auflage des Festivals, das zum ersten Mal in vier verschiedenen Orten gleichzeitig gefeiert wird.
„In einer Welt im Fluss ist die Literatur ein wichtiger Ankerpunkt“, bemerkte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) als Schirmherr des Festivals. Das Land Sachsen-Anhalt unterstützt das Event mit 41.000 Euro. Der Auftakt erfolgt im Literaturhaus in Halle, wo Schauspieler Peter Schneider eine Lesung mit dem Titel „Klopstock 300“ zur Ehre des bedeutenden Dichters hält. Zudem wird Autor Jörg Schieke die Literaturlandschaft Sachsen-Anhalts beleuchten, während Andreas Range vom NT eine Laudatio auf das Bundesland halten wird.
Veranstaltungen in den Städten
In Halle stehen insgesamt 16 Veranstaltungen auf dem Programm. Besonders herausragend ist die Lesung von Clemens Meyer, der als einer der Top-Kandidaten für den Deutschen Buchpreis gilt. Mit seinem Roman „Die Projektoren“ vertritt er nicht nur die Stadt Halle, sondern auch die gesamte Region. Dass man nicht nur auf lokale Schriftsteller setzt, betont auch Alexander Suckel, der die Gelegenheit nutzen möchte, eine Vielzahl mitteldeutscher Autoren vorzustellen.
Zu den Highlights zählen auch die Lesungen von Simone Trieder und Amanda Hasenfusz, die mit ihren Werken frischen Wind in die Literaturlandschaft bringen. Trieder liest aus „Gastrow oder Die Poesie der Technik“, während Hasenfusz mit „Wandern im Nüscht“ für Aufsehen sorgt. Der Defa-Film „Der geteilte Himmel“, basierend auf dem Roman von Christa Wolf, wird ebenfalls in das Programm integriert.
Zeitz, wo bereits 2021 die Landesliteraturtage stattfanden, lässt sich nicht lumpen und bietet eine Vielzahl an Veranstaltungen für alle Altersgruppen. Höhepunkte sind hier die Lesung des Kleistpreisträgers Thomas Kunst und ein Auftritt des DDR-Liedermachers Stephan Krawczyk. Parallel dazu findet ein literarischer Gottesdienst statt, der mit Figurentheater aufwarten kann.
In Magdeburg wird das älteste Literaturhaus Sachsen-Anhalts 20 Jahre alt. Hier wird das Jubiläum mit den 33. Magdeburger Literaturwochen gefeiert. Ein besonderes Augenmerk gilt der Lesung von Matthias Jügler, dessen Roman „Maifliegenzeit“ für viel Diskussion gesorgt hat. Auch die Autorin Nora Knappe und Katja Hensel, die einen Workshop für Kinder anbietet, stehen auf dem Programm.
Literarisches Erlebnis in Osterburg
Nach Anne werden in Osterburg bereits zum dritten Mal die Landesliteraturtage organisiert. Die Kleinstadt zieht nicht nur Besucher aus der Umgebung an, sondern bietet auch eine Bühne für lokale Talente. In diesem Jahr erleben die Osterburger Literaturtage ihre 25. Auflage. Besonderes Augenmerk liegt auf einer performativen Lesung von zwei ehemaligen Altmärkerinnen unter dem Titel „Quellen des Lebens“. Zudem wird ein ganztägiges Lesefestival für Kinder veranstaltet, um bereits die jüngsten Leserinnen und Leser mit Literatur in Berührung zu bringen.
Durch diese Vielzahl an Veranstaltungen und Aktivitäten wird deutlich, dass in Sachsen-Anhalt literarisch viel fließt. Von den inspirierenden Ufern der Saale, Elbe, Weißen Elster und Biese führt die Thematik des Festivals die Besucher durch die Strömungen der Worte und Geschichten. Die Landesliteraturtage präsentieren nicht nur bekannte Autoren, sondern geben auch aufstrebenden Talenten die Möglichkeit, sich einem breiten Publikum vorzustellen.
Die Landesliteraturtage sind ein aufregendes Ereignis für Literaturbegeisterte und ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Landschaft Sachsen-Anhalts. Wer sich für die Entwicklungen in der Region interessiert, findet all diese Informationen und mehr auf www.mz.de.
