Das Allgäu ist ein wahres Schatzkästchen skurriler Ortsnamen! Diese Region in Deutschland überrascht mit einer Vielzahl an kuriosen Bezeichnungen, die oft eine spannende Geschichte erzählen. In diesem dritten Teil unserer Reihe stellen wir Ihnen sieben weitere außergewöhnliche Ortsnamen vor und enthüllen ihre faszinierenden Ursprünge.
Beginnen wir mit Bärenwies im Oberallgäu, wo die Frage im Raum steht: Gab es hier einst eine Bärenfamilie? Laut der Kommission für bayerische Landesgeschichte könnte das Wort „Bär“ auch von „Eber“ abgeleitet sein, was auf männliche Schweine hindeutet. Der Name ist seit 1572 als „zur Berwis“ bekannt. Ein weiterer tierischer Name ist Katzbrui aus dem Unterallgäu, der nicht wörtlich zu nehmen ist. Hier könnte „Katze“ für einen schwer zu bewirtschaftenden Ort stehen. Historisch belegt ist der Name seit 1457, und die Mühle in Katzbrui diente sogar als Vorlage für die Mühle im Kinofilm „Krabat“.
Kuriositäten und ihre Bedeutungen
Ein weiterer interessanter Name ist Spinnenhirn in Baden-Württemberg, wo einst eine Burg stand. Der Name könnte von einem mittelalterlichen Spitznamen stammen, der auf einen „Verrückten“ hinweist. Eiterberg hingegen hat nichts mit dem unangenehmen Körpersekret zu tun! Hier bezieht sich „Eiter“ auf die Kleine Brennnessel, die auch als Eiternessel bekannt ist. Der Name hat sich über die Jahrhunderte gewandelt und ist seit 1465 dokumentiert.
Und was ist mit Herdweg? Hier geht es nicht um einen gestohlenen Ofen, sondern um den Weg, den das Vieh zur Weide nimmt. Der Name ist seit 1536 bekannt. Schließlich gibt es noch Heiland, ein Dorf bei Marktoberdorf, das nicht nach dem christlichen Heilsbringer benannt ist, sondern nach einer Familie mit diesem Nachnamen. Und Frauenzell könnte den Eindruck erwecken, dass Frauen eingesperrt sind, doch es handelt sich um eine Kammer oder ein Kloster, das der Mutter Gottes gewidmet ist.