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Kunst und Kultur: Demenzfreundliche Angebote stärken soziale Teilhabe!

Rund 120 Fachleute aus Kultur und Gesundheit trafen sich am 16. September 2024 im Puschkinhaus in Halle, um bei einer bahnbrechenden Konferenz neue Impulse für die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Demenz zu setzen und die positiven Effekte von Kunst und Musik auf deren Lebensqualität zu diskutieren!

Am 16. September 2024 fand im halleschen Puschkinhaus eine bedeutende Fachkonferenz statt, die sich mit der kulturellen Teilhabe von Menschen mit Demenz beschäftigte. Rund 120 Fachleute aus den Bereichen Kultur, Gesundheit und Pflege kamen zusammen, um sich zu vernetzen und Ideen auszutauschen, die darauf abzielen, das kulturelle Leben für Menschen mit Demenz zu bereichern. Organisiert von der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft Halle/Saalekreis gemeinsam mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt, soll diese Veranstaltung einen Anstoß geben, wie man künstlerische Projekte gezielt für diese Zielgruppe entwickeln kann.

Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne eröffnete die Konferenz mit enthusiastischen Worten. Sie betonte die Bedeutung von Kunst und Kultur für das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz, indem sie auf Studien verwies, die zeigen, wie Musiktherapie und kreative Aktivitäten positive Effekte auf die Gesundheit haben. Das Ziel sei es, die Menschen aktiv in die Entwicklung kultureller Angebote einzubeziehen, sei es durch Theater, bildende Kunst oder andere kreative Prozesse. Besondere Beachtung fand der Auftrag im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie, Kultureinrichtungen für Menschen mit Demenz zu öffnen.

Kreative Projekte zur Förderung der Teilhabe

Das Konferenzprogramm war reich an spannenden Einblicken in innovative Projekte. Ein Fotokunstprojekt, das die Schönheit des Alters thematisiert, zeigte Senioren inmitten ihrer Lieblingsblumen und erfasste ihre Emotionen auf eindrucksvolle Weise. Solche kreativen Ansätze verdeutlichen, wie kulturelle Bildung im Alter verwirklicht werden kann. Weitere Präsentationen beschäftigten sich mit dem Thema Musizieren und der Förderung von Lebensfreude bei Menschen mit Demenz durch musikalische Erlebnisse. Ein Projekt stellte demenzsensibles Musizieren in Chören und Orchestern vor, während ein anderes ein musikalisches Erlebnis durch eine Kunstmuseumstour für Menschen mit und ohne Demenz bot.

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Zusätzlich wurde ein Theaterprojekt vorgestellt, bei dem Senioren entweder aktiv teilnehmen oder das Geschehen beobachten können. Märchenstunden in öffentlichen Räumen gehörten ebenfalls zum Angebot, was zu einem kulturellen Austausch beitragen soll. Diverse Kooperationsprojekte aus dem Burgenlandkreis präsentierten sich und zeigten, wie bestehende Netzwerke gezielt zur kulturellen Teilhabe genutzt werden können.

Die Projektkoordinatorin des Landeskompetenzzentrums Demenz Sachsen-Anhalt, Dr. Anja Bieber, hob hervor, dass Kunst und Kultur entscheidende Schlüssel sind, um Menschen mit Demenz die Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen. Sie wies darauf hin, dass solche Angebote momentan rar und oft nicht ausreichend zugänglich sind. Die Konferenz bot eine wertvolle Plattform für Austausch und Vernetzung, auf der die Anwesenden Möglichkeiten erkunden konnten, die es in der Region bereits gibt. Zudem wurden aktuelle Fördermöglichkeiten vorgestellt, wie das Programm „Länger fit durch Musik“, für das bis zum 30. September 2024 Bewerbungen eingereicht werden können.

Der bekannte Schauspieler Matthias Brenner moderierte die Veranstaltung und gab der Konferenz eine besondere Note. Ein Höhepunkt war die abschließende Vorführung der Tragikomödie „Nicht schon wieder Rudi!“, in der Brenner selbst die Hauptrolle spielt. Der Film behandelt auf humorvolle Weise das Thema Vergessen, was das Anliegen der Konferenz unterstrich.

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Die Fachkonferenz verdeutlichte eindrücklich, wie wichtig und bereichernd kulturelle Teilhabe für Menschen mit Demenz sein kann, und bot zahlreiche Anregungen und Perspektiven für die Zukunft. Das Landeskompetenzzentrum Demenz Sachsen-Anhalt, angesiedelt am Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wird weiterhin an der Entwicklung solcher Projekte arbeiten.Mehr dazu auf www.umh.de.

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