Vor 25 Jahren fasste ein Bewohner von Untereisenheim den Entschluss, seine Heimatgemeinde in ein touristisches Ziel zu verwandeln. Bernhard Wolter, der damals die Initiative ergriff, sammelte eine Gruppe von Gleichgesinnten um sich, um seine Vision eines kulturellen Events zu realisieren. Ihnen wurde schnell klar, dass die Region ein künstlerisches Element benötigte, um die Attraktivität zu steigern. So entstand die Idee, eine Veranstaltung in den Straßen der Gemeinde zu organisieren, die alle örtlichen Vereine und Institutionen einbeziehen und das kreative Potenzial der Region zeigen würde.
Diese Überlegungen mündeten in den ersten Kulturherbst, der von einem engagierten Team aus Wolter, Andreas Hoßmann, Dieter Amling, Harald Kunzmann und Thekla Freund organisiert wurde. Seither wird die „schönste Jahreszeit“ in Untereisenheim, wie die Veranstalter es nennen, bereits seit über zwei Jahrzehnten mit einem eindrucksvollen Kulturprogramm gefeiert. Jedes Jahr von Ende September bis Mitte Oktober dürfen die Besucher die kulturelle Vielfalt des Landkreises Würzburg erleben.
Einfallsreiche Vielfalt und zahlreiche Besucher
In diesem Jahr fand der Kulturherbst an zwei Wochenenden, dem 21. und 22. sowie dem 28. und 29. September, statt. Die Zahlen sprechen für sich: Täglich strömten etwa 5000 Gäste in die malerischen Straßen, um die rund 80 bis 100 Aussteller zu besuchen. Hier boten lokale Künstler und Handwerker selbstgemachte Produkte an, und die Vielfalt war beeindruckend. Von Seife und Schmuck über Holz- und Metalldekorationen bis hin zu leckerem Käse und frischem Obst war alles vertreten.
Die kulinarischen Angebote waren ebenso vielfältig. An zahlreichen Ständen konnten die Besucher Bratwürste und belegte Stangen genießen, während in vier Höfen exquisite Gerichte wie Gulasch, gefüllte Ente und Rehragout serviert wurden. „Der Kasaplotz bei Hans Jürgen Hochrein ist unglaublich lecker und das Hochzeitsessen bei Bernhard Wolter war ein Genuss!“, berichtete eine begeisterte Besucherin von ihren kulinarischen Erfahrungen während des Kulturherbstes.
Das Veranstaltungsprogramm umfasste ein breites Spektrum an Aktivitäten: Eine Kirchenführung in der katholischen Pfarrkirche, Theateraufführungen des Spielclubs und Dorfspaziergänge lockten viele Interessierte an. Ein besonderes Highlight war das Wirtshaussingen, das in der Scheune von Bernhard Wolter stattfand und bei dem Edgar Rippstein für musikalische Unterhaltung sorgte.
Für die jüngsten Besucher wurde ebenfalls viel geboten. Eine Malmaschine, ein Kinderflohmarkt und eine Kletterwand sorgten für Abwechslung, während der Clown Muck eine unterhaltsame Zauber-Mitmach-Show vor dem Rathaus präsentierte.
In musikalischer Hinsicht sorgten unter anderem die Trommler von „Samba Felicidade“ und die Sänger Christiane Eberth und Manfred Groll für Stimmung, indem sie mit Schifferklavier und Gitarre durch die Straßen zogen. Auch die Gruppe „Blue House“ sorgte vor dem Rathaus für ausgelassene Stimmung und trug zur festlichen Atmosphäre bei.
Die organisatorische Verantwortung für den Kulturherbst hat sich im Laufe der Jahre verändert. Heute setzen sich Menschen wie Bürgermeister Christian Holzinger, Heike Hochrein, Dieter Amling, Christian Wolter, Jutta Bandorf, Harald Kunzmann und Andreas Hoßmann dafür ein, dass die Tradition lebendig bleibt und jedes Jahr ein buntes, facettenreiches Programm auf die Beine gestellt wird.
Der Kulturherbst ist nicht nur ein fantastisches Fest der Künste, sondern auch ein lebendiges Beispiel dafür, wie eine Gemeinschaft zusammenkommen kann, um ihre Talente und Traditionen zu feiern und eine positive touristische Entwicklung zu fördern.
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