Ein Austauschprogramm zwischen Deutschland und Japan bringt frischen Wind in die kleine Stadt Ludwigslust. Sechs junge Sportler aus der Präfektur Tokio sind in diesem Jahr für zehn Tage in Deutschland und erleben eine völlig neue Kultur. Diese Reise steht nicht nur für den Austausch zwischen den Ländern, sondern auch für die Stärkung freundschaftlicher Beziehungen und interkulturelles Verständnis.
Gemeinsame Erlebnisse und neue Freundschaften
Die Gruppe, bestehend aus Kazuma, Ai, Itsuki, Yura, Ai und Mitsuko, ist in Ludwigslust angekommen, um das Leben und die Kultur in Deutschland kennenzulernen. Als sie am Münchener Flughafen landen, haben sie bereits fast 15 Stunden Flug hinter sich und die Entfernung von 8926 Kilometern hinter sich gelassen. Ihre erste Station ist das Mehrgenerationenhaus Zebef, wo sie in den ersten Tagen verweilen, bevor sie in Gastfamilien untergebracht werden.
Interkulturelles Lernen durch Erlebnisse
Bereits zu Beginn des Aufenthalts lernen die Jugendlichen bei einem Geocaching-Event Ludwigslust auf spielerische Weise kennen. Die Schnitzeljagd führt sie zu historischen Orten und Wahrzeichen, wie dem Schloss und dem Kino. Sogar der Begriff „Geocaching“ ist vielen von ihnen unbekannt. Kazuma ist begeistert: „So etwas gibt es in Japan nicht“, stellt er fest. Die Entdeckungstour fördert nicht nur ihren Abenteuergeist, sondern vereint auch Tradition und Moderne.
Kulinarische Entdeckungen und Veränderungen
Eine zentrale Rolle bei diesem Austausch spielt auch das Essen. Statt Sushi gab es beim Grillen Bratwürste, eine große Überraschung für die Gäste. Diese Art von Wurst kennen sie nicht in der gleichen Form, und auch die neuen Gerichte, die sie ausprobieren, wie Kohlrabi, erweitern ihren kulinarischen Horizont. „Wir haben große Augen bekommen“, erzählt Ai über die Delikatessen und ihre Eindrücke. Die kulturellen Unterschiede, vor allem im Bereich der Gastronomie, bieten reichlich Gesprächsstoff und eine neue Erfahrung.
Unterschiede im Lebensstil und die Herausforderung der Sprache
Die Unterschiede in der Architektur und dem Lebensstil sind den Jugendlichen sofort aufgefallen. „Es ist mehr Platz zwischen den Häusern“, bemerkt Ai. Das Klima ist für die japanischen Besucher ebenfalls sehr angenehm, da es hier in Deutschland frischer ist. Der einzige Bereich, der Schwierigkeiten bereitet, ist die Sprache. Daher ist Dolmetscherin Kumiko mitgekommen, die den Austausch zwischen den Kulturen erleichtert und Missverständnisse vermeidet.
Blick in die Zukunft und der Wunsch nach weiterer Vernetzung
Die Vorfreude auf die geplanten Ausflüge, unter anderem nach Berlin, ist bei den Jugendlichen deutlich spürbar. Mitsuko, die als Betreuerin auf der Reise dabei ist, möchte mehr über die Geschichte des geteilten Deutschlands erfahren. „Der Fall der Berliner Mauer ging auch durch die japanischen Medien“, erklärt sie und betont, wie wichtig es ist, die Geschichte hautnah zu erleben. Diese Reisen und Erfahrungen sind der Schlüssel, um langfristige Freundschaften und Netzwerke zwischen den beiden Ländern aufzubauen.
Für die Teilnehmer des Austauschprogramms bietet sich somit nicht nur die Chance, Deutschland zu erkunden, sondern auch, wichtige interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln, die für ihre persönliche und berufliche Zukunft von Bedeutung sind. In einer Welt, die zunehmend globalisiert wird, bleibt es wichtig, über Grenzen hinweg Brücken zu bauen.
– NAG