Kodai Senga: Ein Schlüsselspieler im internationalen Baseball von Tokio bis Citi Field
Kodai Senga: Ein Schlüsselspieler im internationalen Baseball von Tokio bis Citi Field
Wenn Kodai Senga in Citi Field den Mound betritt, repräsentiert er nicht nur die New York Mets, sondern verkörpert auch eine aufstrebende Welle japanischer Talente, die dem amerikanischen Baseball neues Leben einhaucht und Millionen von neuen Zuschauern auf beiden Seiten des Pazifiks anzieht.
Ein neuer Generation Talente und Fans
In einem Interview mit Jim Sciutto von CNN sprach der dreifache NPB All-Star über den Übergang von der Nippon Professional Baseball (NPB) zur Major League Baseball (MLB). „Natürlich gibt es Unterschiede, wenn man Baseball in einer anderen Kultur spielt, daher halte ich es für sehr wichtig, darüber nachzudenken und es gut zu studieren, damit ich die positiven Aspekte des Baseballs hier (in den Vereinigten Staaten) und dort (in Japan) nutzen kann“, erklärte er Sciutto.
Auf die Frage, was die größte Herausforderung beim Spiel war, antwortete Senga: „Es ist definitiv der Ball, der Ball ist sehr unterschiedlich.“ Der 32-jährige Pitcher ist bekannt für seinen beeindruckenden Fastball und hat in dieser Saison bereits eine Bilanz von 7 Siegen und 3 Niederlagen sowie 74 Strikeouts in nur 77 Innings vorzuweisen. Seine Leistung ist entscheidend für die starke Pitching-Rotation der Mets und deren aktuelle Tabellenführung in der National League East.
Trotz einer Verletzung an der Oberschenkelmuskulatur, die ihn auf die Verletztenliste bringt, zeigt Senga eine rasche Anpassungsfähigkeit und einen beeindruckenden ERA von 1,39 in dieser Saison. Dies ist nur ein Teil einer viel größeren Geschichte: Eine wachsende Pipeline von Japan zur MLB, die internationale Zuschauerzahlen und interkulturellen Tourismus anregt.
Das „Ohtani-Phänomen“
Das „Ohtani-Phänomen“ wurde in Los Angeles in den letzten Jahren gut dokumentiert. Japanische Fans strömen häufig ins Dodger Stadium, um die Spieler hautnah zu erleben, das Spielfeld zu sehen und sogar an japanischsprachigen Führungen hinter die Kulissen des Spiels teilzunehmen.
Auch der Tourismus nach Japan selbst nimmt zu. JapanBall Tours, die Fans aus den USA zu NPB-Spielen nach Japan bringt, verzeichnete in diesem Jahr einen Anstieg von 27% bei den Social-Media-Followern und eine Erhöhung der Newsletter-Abonnements um 31%, berichtet die New York Times.
Auf die Frage, ob diese Talentwanderung in die USA der japanischen Liga schaden könnte, betonte Senga, dass Veränderungen eine positive Entwicklung darstellen. „Wir sollten nicht rumsitzen und uns verändern lassen, nur weil sich die Dinge ändern; wir sollten ein System schaffen, in dem auch neue Spieler, die uns verlassen, durch die nächste Generation ersetzt werden können,“ sagte er.
Ein globales Spiel im Aufstieg
Obwohl Baseball theoretisch dasselbe Spiel ist – drei Strikes und man ist draußen – sind die kulturellen Nuancen enorm. Senga stellt jedoch fest, dass das Erlebnis insgesamt eher komplementär als widersprüchlich ist. „Hier (in den USA) jubeln die Fans laut, wenn es spannend wird, und man merkt, dass sie wirklich hier sind, um das Spiel zu genießen. In Japan hingegen genießen sie das Anfeuern fast als eigene Aktivität, was ein ganz anderes Erlebnis darstellt,“ erklärte er.
Mit 265 internationalen Spielern aus 18 Ländern in der MLB und einem ständig wachsenden Anteil aus Japan hat die Liga das Potenzial, den Wettbewerb für internationale Spieler zu erhöhen. Für Senga beeinflusst dies jedoch nicht sein Spiel. Auf die Frage, ob Druck bestehe, gegen einen weiteren japanischen Spieler wie Ohtani anzutreten, sagte er: „Ich denke, es ist eher die Medienberichterstattung und die Menschen um einen herum, die das ganze Thema dramatischer machen, dass der (gegnerische) Spieler Japaner ist… Für die Spieler selbst ist es die gleiche Erfahrung, unabhängig davon, ob man den Schlagmann stoppt oder nicht. Ich glaube nicht, dass das einen Unterschied macht.“
Und wie sieht es mit dem Leben in New York aus? „Wenn es um New York geht, ist es ziemlich einfach“, sagt Senga, wenn man ihn nach gutem japanischem Essen fragt. Lieblingsort? „Ich habe mehrere.“
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