In Koblenz wird eine lebhafte Diskussion über die Förderung und den Erhalt von Kultur in schwierigen Zeiten geführt. Angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise, die durch die Pandemie ausgelöst wurde, und der geopolitischen Herausforderungen, stehen kulturelle Initiativen zunehmend unter Druck. Doch nicht alle wollen die kulturellen Werte aufgeben. Ein besonderes Event fand am 28. September statt, wo drei entscheidende Akteure der Koblenzer Kulturlandschaft zu Wort kamen.
Im Kultursalon Koblenz hatten die Anwesenden die Gelegenheit, interessante Einblicke von Angela Müller-Valkyser, der Vorstandsvorsitzenden der Koblenzer Kulturstiftung, Dr. Margit Theis-Scholz vom Kulturverein Koblenz e.V. und Dirk Crecelius von Koblenz Schängel Kultur 2021 e.V. zu erhalten. Alle drei Vereine setzen sich aktiv dafür ein, kulturelles Erbe zu bewahren und neue Vorhaben zu unterstützen. Der Eintritt war kostenfrei, was die Zugänglichkeit für alle Interessierten erhöhte.
Kulturstiftung Koblenz: Unterstützung mit Bedacht
Die Koblenzer Kulturstiftung zeichnet sich durch einen ehrenamtlichen Führungsstil aus, bei dem die Kosten für die Verwaltung möglichst gering gehalten werden. Acht Vorstandsmitglieder entscheiden über die Verwendung der Fördergelder, die in den letzten zwei Jahrzehnten über 350.000 Euro für verschiedene kulturelle Projekte bereitgestellt haben. Dabei lag der Fokus unter anderem auf dem Ankauf besonderer Gemälde, was die beeindruckende Kunstszene der Region unterstreicht.
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Initiative ist der Kulturverein Koblenz e.V., der weniger im Rampenlicht steht, aber dennoch bedeutende Projekte unterstützt, wie die „Nacht der Museen“. Hier kommen Gründungsmitglieder wie Dr. Margit Theis-Scholz und Peter Burger zusammen, um das kulturelle Geschehen in Koblenz aktiv zu gestalten.
Koblenzer Schängel Kultur 2021 e.V.: Tradition und soziale Verantwortung
Koblenz Schängel Kultur 2021 e.V. hebt sich durch sein Engagement für Randgruppen und den Erhalt von Brauchtum hervor. Eine der beeindruckendsten Initiativen war eine Schiffsfahrt für Menschen in sozial benachteiligten Lagen, die mit Lesungen und musikalischen Beiträgen bereichert wurde. Traditionen wie „Sankt Martin in der Altstadt“ und „Weihnacht om Kühkopp“ sind ebenfalls Teil ihres Engagements. Der Verein verfolgt das Ziel, ein positives Miteinander zu fördern und die kulturelle Identität zu stärken.
Ein weiteres bemerkenswertes Projekt ist die Gründung von „Koblenz-Schulen“ im Ausland. Durch die langjährige Partnerschaft mit Reiner Meutsch und seiner Initiative „Fly and Help“ sollen Bildungseinrichtungen in Entwicklungsregionen unterstützt werden. Ein komplettes Schulprojekt kostet schätzungsweise 50.000 Euro, weshalb der Verein auf Spenden angewiesen ist, um diese Vorhaben zu realisieren.
Auch im akademischen Bereich spielt Koblenz eine wichtige Rolle mit der Universität Koblenz, die Kulturwissenschaften als Studiengang anbietet. Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Klemm entwickelt der Fachbereich spannende Projekte, die den Zeitgeist der Region widerspiegeln. Die Bedeutung von Kunst und Kultur kann nicht hoch genug geschätzt werden, und die Universität legt einen klaren Fokus darauf, diesen Aspekt weiter zu fördern.
Engagement ist in Koblenz nicht nur ein Wort, sondern gelebte Praxis. Der Kultursalon hat wieder einmal bewiesen, wie wichtig der Austausch von Ideen und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen kulturellen Akteuren sind. In Zeiten von Krisen und Herausforderungen stehen die Macher der Kultur zusammen und setzen alles daran, das kulturelle Leben in Koblenz lebendig zu halten. Diese Initiativen sind von großer Bedeutung, um das Erbe der Stadt zu bewahren und auch neuen Impulsen Raum zu geben. Diese Themen wurden in der letzten Sitzung des Kultursalons lebhaft diskutiert, was zeigt, dass der kulturelle Austausch in Koblenz blüht, trotz aller Widrigkeiten.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.blick-aktuell.de.