Kirchseeon (dpa/lby) – Die oberbayerische Marktgemeinde Kirchseeon feiert einen wichtigen kulturellen Erfolg: der Perchtenlauf, eine über Jahrzehnte gewachsene Tradition, wurde in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. „Das löst bei uns großes Glücksgefühl aus“, erklärte Rainer Eglseder, Direktor des „Maskeums“, einem Museum, das sich speziell mit diesem Brauchtum beschäftigt. Bürgermeister Jan Paeplow (CSU) bekräftigte diesen Stolz der Gemeinde: „Wir sind unheimlich stolz auf unsere Perchten.“
Der Perchtenlauf ist mehr als nur ein Umzug; er ist ein lebendiges Spektakel, in dem gruselig maskierte Teilnehmer durch die Straßen von Kirchseeon ziehen und die Einwohner mit ihren Tänzen unterhalten. Diese Tradition wird seit über 70 Jahren praktiziert, und im kommenden Januar steht das große Jubiläum an. Bereits seit 2022 ist der Kirchseeoner Perchtenlauf als Immaterielles Kulturerbe Bayerns anerkannt, und das angeschlossene „Maskeum“ wurde vor drei Jahren eröffnet, um diese spannende Brauchtumstradition zu würdigen.
Weitere Bräuche in der Liste
Die Aufnahme des Perchtenlaufs in das UNESCO-Verzeichnis geschah im Rahmen der Kulturministerkonferenz, bei der auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) ihre Unterstützung für die Erhaltung solcher Traditionen zum Ausdruck brachte. Es ist bemerkenswert, dass neben dem Perchtenlauf auch viele andere Bräuche anerkannt wurden. Dazu gehören beispielsweise die Berliner Technokultur und das Bergsteigen in Sachsen. Alle diese Bräuche tragen zur Vielfalt des Kulturerbes in Deutschland bei.
Die UNESCO zielt darauf ab, über die bekannten Welterbestätten hinaus auch regionale Handwerkskünste und Brauchtumstraditionen zu schützen. Mit inzwischen 150 Einträgen in der deutschen Kulturerbeliste ist der Perchtenlauf ein weiteres unverwechselbares Stück kultureller Identität, das die Gemeinschaft in Kirchseeon und darüber hinaus miteinander verbindet.
Der Kirchseeoner Perchtenlauf zieht auch Touristen an und fördert das Erleben von regionalen Traditionen. Durch die offizielle Aufnahme in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes wird es eine noch größere Bedeutung erhalten. Experten und die Gemeindeverwaltung hoffen, dass dadurch das Brauchtum weiter gefestigt und jüngere Generationen dazu ermutigt werden, sich aktiv daran zu beteiligen.
Ähnliche Traditionen sind in verschiedenen Regionen der Alpen verbreitet, was zeigt, wie kulturelle Praktiken über Grenzen hinweg inspirieren und verbinden können. Das Ansehen solcher Bräuche wird durch die UNESCO-Auszeichnung erheblich gestärkt, was letztendlich der gesamten Gemeinschaft zugutekommt.
Für weitere Informationen zu dieser bedeutenden Entwicklung, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.antenne.de.