Budapest, 16. Dezember 2024 - In einem eindringlichen Aufruf hat Erzabt Cirill Hortobagyi der Benediktinerabtei Pannonhalma sich klar für einen offenen und transparenten Umgang mit Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche ausgesprochen. In einem Artikel für die Onlineportale „Telex“ und „Szemlelek“ betont er die Notwendigkeit, die Wunden der Vergangenheit zu heilen und Verantwortung zu übernehmen. „Wir müssen den Opfern zuhören und ihnen aktiv helfen, denn Entschuldigungen dürfen nicht nur Worte bleiben“, erklärt Hortobagyi, der unterstrich, dass auch die Institution und ihre Führungspositionen in die Pflicht genommen werden müssen. Bereits in den 2000er Jahren durfte es in der Abtei zu Übergriffen auf Schüler gekommen sein, und die Aufarbeitung dieser Fälle stand zunächst im Schatten einer Kultur des Schweigens. Nun jedoch hat die Abtei umfassende Maßnahmen zum Kinderschutz etabliert, um künftige Vorfälle zu verhindern, wie kathpress.at berichtet.
Immer wieder hebt der Erzabt die Transparenz hervor, die zur Förderung des Vertrauens in die Kirchen notwendig sei. „Die Öffentlichkeit ist unser Partner im Prozess der Aufklärung“, erklärt er weiter und widerlegt damit die Befürchtungen, dass offenes Handeln die Glaubwürdigkeit der Kirche gefährden könnte. Diese Offenheit ist nicht nur entscheidend für die Heilung der Opfer, sondern auch für die Rückgewinnung des verlorenen Vertrauens in die Kirche. Während die von Hortobagyi geführte Abtei an einer offenen Gesprächskultur arbeitet, bereitet sich Pannonhalma auch auf eine hochkarätige Ökumene-Konferenz vor, die am 20. und 21. September stattfinden wird. Zu den Referenten der Konferenz gehören prominente Persönlichkeiten wie Kardinal Christoph Schönborn und der frühere Anglikaner-Primas Rowan Williams, die sich mit der Lage der Kirchen und der Gemeinschaft der Christen in der modernen Gesellschaft auseinandersetzen werden, wie pro-oriente.at erwähnt.
