Italien verabschiedet sich von einem seiner ikonischsten Fahrzeuge: Der Kleintransporter Ape von Piaggio wird nach 76 Jahren nicht mehr in der Toskana produziert, sondern künftig ausschließlich in Indien. Dies bedeutet das Ende einer Ära für ein Fahrzeug, das als symbolträchtig für die italienische Kultur gilt. Laut Berichten von Volksblatt ist die Entscheidung das Resultat höherer Produktionskosten in Europa sowie strengerer Sicherheits- und Umweltvorschriften, die es der italienischen Fertigung unmöglich machen, wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die letzte Ape aus dem Werk in Pontedera wird zum Ende des Jahres vom Band laufen. Diese hoch geschätzte Dreirad-Transporter, die seit ihrer Einführung im Jahr 1948 den italienischen Straßenverkehr prägte, kann nur noch als Restposten in Italien erworben werden, während die neuen Modelle, einschließlich elektrischer Varianten, für den asiatischen und afrikanischen Markt produziert werden, wie Gazzetta del Sud berichtet. Gründe für diese Entscheidung sind unter anderem die Notwendigkeit, die Sicherheitsstandards zu modernisieren, was mit erheblichen Investitionen und Veränderungen in der Motorentechnologie verbunden wäre.
Trauer um ein nationales Symbol
Die Ankündigung des Produktionsstopps hat in Italien Trauer ausgelöst. Gewerkschafter und Automobilenthusiasten äußern ihr Bedauern über den Verlust eines Fahrzeugs, das nicht nur praktisch, sondern auch Teil des nationalen Erbes ist. „Die Ape passt perfekt zu unserem Nationalcharakter“, bemerkte die Zeitung „La Repubblica“. Trotz der Wehmut über den Verlust ist die veränderte Realität der Umweltregulierungen unvermeidlich. Mit dem Übergang der Produktion nach Indien wird Piaggio künftig verstärkt auf lokale Märkte in Asien und Afrika setzen.
Die Veränderung wird auch Auswirkungen auf die Belegschaft in Pontedera haben, obwohl laut Unternehmensangaben die Beschäftigung nicht gefährdet sein soll. Die Produktionslinien werden umgebaut, um andere Modelle, wie den Porter, herzustellen. Dennoch bleibt eine gewisse Unsicherheit über die zukünftigen Arbeitsplätze und Investitionen, während die Truck-Kultur der Ape auch künftig auf den Straßen Indiens präsent bleibt, wo sie als umweltfreundlichere Elektroversion beispielsweise als Konkurrenz zu Tuk-Tuks auftritt.
