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Historisches Scharfrichterhaus: Neschwitz feiert 300 Jahre alte Geschichte!

Nach vier Jahren aufwendiger Rekonstruktion wurde das über 300 Jahre alte Scharfrichterhaus, einstige Wohnstätte eines Henkers aus dem 18. Jahrhundert, heute an die Gemeinde Neschwitz bei Bautzen übergeben und so das düstere, kulturhistorische Erbe dieser Region bewahrt.

Stand: 07.10.2024 20:01 Uhr

In Neschwitz bei Bautzen hat ein bedeutendes Stück Geschichte wieder seine Form angenommen. Nach einer intensiven Bauzeit von vier Jahren wurde das rekonstruiert Scharfrichterhaus, das über 300 Jahre alt ist, der Gemeinde übergeben. Ursprünglich befand sich dieses historische Gebäude einige Kilometer entfernt in Lisa Hora.

Dieses eindrucksvolle Bauwerk, das einst das Zuhause eines Henkers aus dem 18. Jahrhundert war, wurde mit viel Engagement vom Kultur- und Heimatverein Neschwitz wiederaufgebaut. Mehr als 300 Arbeitsstunden wurden in die Ladenbauten investiert, wobei auch Auszubildende des Berufsschulzentrums Löbau tatkräftig mitwirkten. Sie unterstützten beim Einbau eines traditionellen Lehm-Stroh-Gemisches in die Bauweise des Fachwerkhauses, was diesen Prozess besonders nachhaltig macht.

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Düstere Geschichte

Die Rückkehr des Scharfrichterhauses weckt Erinnerungen an die düstere Vergangenheit. Der Legende nach war der dort lebende Scharfrichter im Auftrag von August dem Starken für Enthauptungen verantwortlich. Diese kulturelle Tiefe des Erbes hat das Projekt besonders wichtig gemacht, weshalb rund 50.000 Euro an Fördergeldern für die Rekonstruktion zur Verfügung gestellt wurden.

Der Weg des Scharfrichterhauses war ungewöhnlich. Ursprünglich in Lissahora beheimatet, wurde das gesamte Bauwerk vor vier Jahren abgerissen, um in Luga, einem acht Kilometer entfernten Ort, neben einer historischen Bockwindmühle neu errichtet zu werden. Davor machte das Gebäude in einer Spezialwerkstatt im erzgebirgischen Thalheim Halt, wo die alte Substanz gründlich erneuert wurde.

Am Sonntag öffnete das Scharfrichterhaus seine Türen für interessierte Besucher, die einen Blick auf die gelungene Rekonstruktion werfen konnten.

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Für die Gemeinde Neschwitz stellt dieser neu gestaltete Raum nicht nur eine Rückkehr zur Tradition dar, sondern auch eine Möglichkeit, die Geschichte aufzugreifen und erlebbar zu machen. Die Bürger erhoffen sich dadurch ein neues kulturelles Zentrum, das sowohl für die Geschichten als auch für die Traditionen dieser Region steht.

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