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Güldener Herbst: Tradition trifft Innovation im Thüringer Musikfest!

Der Güldene Herbst in Gotha und Weimar feiert vom 22. bis 29. September die Wiederentdeckung alter Meisterwerke sowie innovative Klänge der Alten Musik und verabschiedet Festivalleiter Gerd Amelung mit einer fulminanten neuen Inszenierung von Monteverdis „Orfeo“!

Gotha/Weimar. Der Güldene Herbst, ein traditionelles Festival für Alte Musik in Thüringen, bringt frischen Wind in die Veranstaltungen und zeigt, wie innovativ und vielfältig die Musik zwischen dem Frühbarock und der Klassik war. In der Zeit vom 22. bis 29. September werden insgesamt neun Konzerte an authentischen Orten in Weimar und Gotha stattfinden, die unter dem Motto „Musik.Innovation“ stehen.

Der scheidende Festivalleiter Gerd Amelung verabschiedet sich mit einem besonderen Nachtkonzert im Festsaal auf Gothas Friedenstein, wo er gemeinsam mit der Barockgeigerin Claudia Mendes auf einem historischen Silbermann-Hammerflügel spielt. Zu hören sind weniger bekannte, aber faszinierende Sonaten von Johann Ernst Bach, dem Patensohn von Johann Sebastian Bach, die seinerzeit neuartig waren. Die künftige Festivalleiterin, Alice Lackner, wird währenddessen ein Konzert mit Jens Goldhardt an historischen Orgeln in der Umgebung begleiten.

Besondere Aufführungen

Ein Highlight des Festivals wird die Aufführung von Monteverdis „Orfeo“ durch das junge französische Ensemble Les Epopées sein. Dies geschieht anlässlich des 450. Geburtstags von Francesco Rasi, der als Schlüsselfigur in der Musik um 1600 gilt. Der Dirigent Stéphane Fuget wird herausragende Klangmomente, die an die tiefen Emotionen der Musik erinnern, erschaffen. Rasi gilt als inspirierender Komponist, dessen Arbeiten eng mit Monteverdis Werk verbunden sind.

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Gerd Amelung lobt das Ensemble als Geheimtipp und hebt hervor, dass sie in Deutschland bisher wenig bekannt sind. Die Aufführung von „Orfeo“ verspricht eine besondere künstlerische Erfahrung und zeigt die Vielfalt an Talenten, die beim Güldenen Herbst versammelt sind.

In einem weiteren Konzert wird das Ensemble Polyharmonique die Bußpsalmen von Wolfgang Carl Briegel, die seit dem 17. Jahrhundert nicht mehr aufgeführt wurden, zum Leben erwecken. Für dieses Konzert wurden die in Darmstadt gefundenen Noten neu herausgegeben, um eine authentische Aufführung zu gewährleisten.

Historische Melodramen neu interpretiert

Georg Anton Benda, ein weiterer bedeutender Komponist aus Gotha, wird ebenfalls im Programm vertreten sein. Seine Melodramen bieten eine spannende Antwort auf die Diskussionen zur Form deutscher Opern, die im 18. Jahrhundert stattfanden. In einer Aufführung vom Barockensemble der Thüringen Philharmonie wird sein Werk „Medea“ im Ekhoftheater zu hören sein.

Zusätzlich wird während eines Matineekonzerts das Augenmerk auf instrumententechnische Innovationen gelegt. Flóra Fábri wird Klavier-Vorläufer wie den Tangentenflügel und den Clavecin Royal vorstellen, die beide heute nicht mehr so gebräuchlich sind, sich jedoch durch ihre speziellen klanglichen Eigenschaften auszeichnen.

Die Weimarer Franz-Liszt-Hochschule bringt zudem frischen Wind in das Festival. Studierende haben neue Werke im Stil der Alten Musik komponiert und werden diese bei einem interaktiven „Rätselkonzert“ präsentieren, bei dem das Publikum erraten darf, welche historischen Stücke integriert sind.

Den Auftakt des Festivals bildet ein Prolog am 22. September, in dem das Ensemble Hofmusik Weimar in der Herderkirche dem vergessenen Komponisten Johann Theile gewidmet ist. Theile, ein Schüler von Heinrich Schütz, vertonte während seiner Zeit die Klänge des mitteldeutschen Raumes und wird im Laufe dieser festlichen Tage wiederentdeckt.

Das Festival verspricht nicht nur eine Hommage an die Alte Musik, sondern gleichzeitig eine Plattform für Innovation und kreative Neuinterpretationen. Besucher können sich auf aufregende musikalische Erlebnisse und eine Rückkehr an die Wurzeln der westlichen Musiktradition freuen. Für weitere Informationen ist die Website des Festivals, www.gueldener-herbst.de, eine wertvolle Ressource.

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