
In der jüngsten politischen Auseinandersetzung um Grönland hat der neue Regierungschef der Insel, Nielsen von der sozialliberalen Partei Demokraatit, klargestellt, dass die Insel einzig den Bewohnern gehört und dies auch in Zukunft so bleiben wird. Nielsen, der eine breite Koalition anführt, die vier von fünf Fraktionen im Parlament umfasst, reagierte damit auf die umstrittenen Äußerungen des US-Präsidenten Trump. Dieser hatte betont, dass die USA Grönland "haben müssen" und dies für internationale Sicherheit und Weltfrieden entscheidend sei.
Der US-Vizepräsident JD Vance besuchte kürzlich den Militärstützpunkt Pituffik in Grönland und äußerte scharfe Kritik an der dänischen Sicherheitspolitik in der Region. Scharfe Vorwürfe richtete er gegen die dänische Regierung, die er beschuldigte, nicht genug für die Bewohner Grönlands und die Sicherheitsarchitektur getan zu haben. In diesem Zusammenhang bezog sich Tagesschau auf Dänemarks Außenminister Lars Lökke Rasmussen, der die Vorwürfe zurückwies und einen Dialog anbot, um die Anspannung zu lösen.
Militärische Präsenz in Grönland
Die USA haben seit 1945 ihre Militärpräsenz in Grönland drastisch verringert, doch der Stützpunkt Pituffik bleibt aktiv und unterstützt wichtige Operationen zur Raketenwarnung, Raketenabwehr und zur Überwachung des Weltraums. Der Stützpunkt ist ganzjährig per Flugzeug erreichbar, allerdings für neun Monate im Jahr vom Eis umschlossen. Dänemark hat in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionen, rund eine Milliarde US-Dollar, in die Sicherheit der Arktis getätigt, während Grönland, mit seinen etwa 57.000 Einwohnern, weiterhin strategisch wichtig bleibt wegen der dortigen Rohstoffe und Schifffahrtsrouten.
In den vergangenen Monaten hat Dänemark seine militärischen Investitionen in Grönland verstärkt, was als Antwort auf die zunehmenden Spannungen mit den USA angesehen wird. Grönland, das seit 1979 in vielen Bereichen autonom ist, steht jedoch unter dänischer Oberhoheit in Fragen der Außen- und Verteidigungspolitik. Die Gespräche zwischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und Nielsen, die am Mittwoch stattfinden sollen, sollen dazu dienen, die Bindungen zu Dänemark zu stärken und die grönländische Position zu festigen.
Die Beziehungen zwischen den USA und Grönland
Historisch betrachtet haben die USA und Grönland seit dem 19. Jahrhundert wissenschaftliche Kontakte gepflegt, die jedoch erst mit dem Zweiten Weltkrieg an Bedeutung gewannen. Der Vertrag von 1941 zur Errichtung von US-Basen in Grönland und die Gründung der Thule Air Base im Jahr 1951 markieren entscheidende Punkte in der militärischen Zusammenarbeit der beiden Nationen. Jedoch lehnen grönländische und dänische Regierungsvertreter die Idee einer US-Annexion und Kontrolle Grönlands entschieden ab.
Die Dringlichkeit des Themas wird durch die aktuelle geopolitische Lage verstärkt. Grönland hat ein wachsendes Interesse an wirtschaftlicher Unabhängigkeit sowie neuen Handelspartnern, insbesondere den USA. In diesem Kontext wird deutlich, dass während einige Grönländer mögliche wirtschaftliche Vorteile sehen, andere besorgt über die möglichen Auswirkungen auf die Kultur und Sprache sind. Letztendlich betont Dänemark, dass die Entscheidung über Grönlands Status ausschließlich bei den Grönländern liegt, während die diplomatischen Spannungen zwischen Dänemark, Grönland und den USA weiterhin bestehen bleiben.
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