Im Herzen Mittelsachsens stand die diesjährige Preisverleihung des Andreas-Möller-Geschichtspreises im Fokus, welche hohes Engagement in der regionalen Geschichtsforschung auszeichnet. Die Sparkassen-Stiftung für Kunst und Kultur ehrte in diesem Rahmen herausragende Leistungen von Chronisten, die nicht nur Gegenwart, sondern auch die Geschichte ihrer Heimat beleuchten. Diese Feier fand am 17. September 2024 in der beeindruckenden Nikolaikirche Freiberg statt.
Die diesjährige Veranstaltung bot nicht nur die Verleihung der Preise, sondern auch spannende Impulsvorträge, die von namhaften Wissenschaftlern gegeben wurden. Hier wurde ein Netzwerk engagierter Historiker geschaffen, das wichtige Themen der regionalen Geschichte in den Mittelpunkt stellte. Es ist ein bedeutender Raum für den Austausch über aktuelle Forschungsfelder und die Förderung der Geschichtsforschung in der Region.
Die Preisträger 2024
Ein herausragender Preisträger ist Dr. Rüdiger Wirth, der mit seiner Chronik über die Stadt Augustusburg besonders gewürdigt wurde. In über 15 Jahren intensiver Arbeit hat er zusammen mit einer Chronik-Gruppe etwa 50.000 Dokumente ausgewertet und über 365 Gebäude detailreich dokumentiert, was in einer stattlichen Chronik von 700 Seiten resultierte. Dies stellt nicht nur eine große Leistung dar, sondern schärft auch den Blick auf die lokale Geschichte bis ins Jahr 1945. Seine Arbeit wird nun mit dem Andreas-Möller-Geschichtspreis 2024 belohnt.
Ein weiterer Preis ging an die Arbeitsgruppe „Industriegeschichte Stern-Radio Rochlitz“, die die Geschichte des einst einflussreichen Unternehmens Stern-Radio aufarbeitet und für die Öffentlichkeit zugänglich macht. Diese Gruppe hat sich seit 2008 der Dokumentation der Betriebsgeschichte gewidmet und organisiert regelmäßig Veranstaltungen, in denen sie ihr Wissen an Schulklassen und Interessierte weitergeben. Ihre Arbeit hat dazu beigetragen, das industrielle Erbe Rochlitz zu bewahren und zu erforschen.
Ein Blick zurück: Die Geschichte des Andreas-Möller-Geschichtspreises
Der Andreas-Möller-Geschichtspreis wird bereits seit 22 Jahren vergeben und hat seitdem vielen engagierten Historikern, sowie Autorengemeinschaften die Möglichkeit gegeben, ihre bemerkenswerten Forschungsarbeiten zu präsentieren. In dieser Zeit wurden über 55 Geschichtspreise und zahlreiche Sonderpreise für besondere Leistungen in der Geschichtsvermittlung verliehen. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, geschichtliches Wissen zu fördern, drohende Vergessenheit aufzuhalten und die Verbindung zur lokalen Geschichte zu stärken.
Die Sparkassen-Stiftung hat zudem einen besonderen Fokus auf die Jugend gelegt. Mit der Auszeichnung „Historiker von morgen“ werden außergewöhnliche Projekte von Schulen und Studierenden anerkannt, wodurch schon zwölfmal junge Talente gefördert und ausgezeichnet werden konnten. Die Zukunft der Geschichtsforschung liegt in den Händen der nächsten Generation, und der Preis bietet eine wertvolle Plattform für junge Forscher.
Im Rahmen der Preisverleihung sorgten sportliche und musikalische Darbietungen für eine fröhliche Atmosphäre. Mit einer Aufführung der Jugend-Showtanzgruppe „estrella“ und informativen Vorträgen zur Entwicklung des Sports in Mittelsachsen wurde das kulturelle und sportliche Engagement der Region in den Mittelpunkt gestellt. Die Veranstaltung wird nicht nur als Ehrung der Geschichtsforschung wahrgenommen, sondern auch als ein Zeichen dafür, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in enger Verbindung stehen.
Diese Mischung aus wissenschaftlicher Auszeichnung und kulturellem Austausch stellt sicher, dass die wertvolle Arbeit der Chronisten weiterhin gesellschaftlich anerkannt wird. Es bleibt zu hoffen, dass der Andreas-Möller-Geschichtspreis auch in Zukunft junge Historiker inspirieren und die wichtige Arbeit der Geschichtsforschung unterstützen kann. Weitere Details zur Veranstaltung finden sich in einem umfassenden Bericht auf www.blick.de.
