Am 1. September 1939 begann eine der dunkelsten Episoden der modernen Geschichte: Der Überfall auf Polen. Dies markiert nicht nur den Auftakt des Zweiten Weltkrieges, sondern lässt auch die grausamen Verbrechen der Wehrmacht nicht vergessen. Claudia Roth, die Staatsministerin für Kultur und Medien, betonte in einer Gedenkveranstaltung in Berlin die Notwendigkeit einer ehrlichen Auseinandersetzung mit dieser gemeinsamen Geschichte.
Roth verwies auf die tragischen Ereignisse, die Polen während des Krieges erlitten hat, und machte deutlich, dass es unerlässlich sei, immer wieder zu erklären und zu erinnern, was zwischen 1939 und 1945 geschah. Diese Zeit war geprägt von Gewalt und leidvollen Erfahrungen, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Ihre Worte mahnten, dass nur durch das Gedenken und das Bewusstsein über die Vergangenheit Frieden und Versöhnung in der Gegenwart gefördert werden können.
Gedenkveranstaltung und ihre Bedeutung
Bei der Gedenkveranstaltung wurden nicht nur die Überlebenden erinnert, sondern auch die unzähligen Opfer, deren Schicksale oft im Schatten der Geschichte verbleiben. Roth erinnerte daran, dass die ersten Schüsse, die den Krieg einleiteten, von einem deutschen Kriegsschiff auf die polnische Westplatte abgefeuert wurden. Diese einstige Militäraktion sollte den breiten Einmarsch der Wehrmacht auslösen, der sich rasch über die gesamte Grenze von der Ostsee bis zu den Karpaten ausbreitete.
Bereits vor dem Überfall auf Polen wurden auch andere Städte, wie das damals gut besuchte Städtchen Wielun, bombardiert. Die Angriffe führten zu massiven Zerstörungen und unermesslichem Leid. Roth ergänzte, dass solche historischen Rückblicke unerlässlich sind, um das Gedenken an die Opfer zu bewahren und das Verständnis für die Auswirkungen des Krieges zu schärfen.
Gedenkzeremonien fanden heute auch an anderen Orten in Polen statt. Diese Veranstaltungen bieten nicht nur Raum für Trauer und Reflexion, sondern stärken auch das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Geschichtsaufarbeitung. In Zeiten, in denen nationalistisches und revisionistisches Gedankengut wieder an Bedeutung gewinnt, ist es umso wichtiger, dass wir uns klar für eine ehrliche und offene Auseinandersetzung mit der Geschichte aussprechen.
Das Gedenken an den Überfall auf Polen ist nicht nur eine Erinnerung an das, was war, sondern auch ein Appell für die heutige Gesellschaft, sich aktiv gegen das Vergessen zu stemmen. Nur durch das ständige Reflektieren können wir den Opfern Respekt zollen und sicherstellen, dass sich solche Gräueltaten niemals wiederholen.
Claudia Roth beendete ihre Ansprache mit der eindringlichen Aufforderung, das Leid der Vergangenheit niemals zu vergessen und stets wachsam zu bleiben. Ihr Appell findet in einer Zeit, in der die Geschichte immer wieder neu geschrieben wird, Gehör und sollte als Weckruf für alle Bürger verstanden werden.
Am 01.09.2024 wurde diese ergreifende Botschaft über das Programm Deutschlandfunk einem breiten Publikum vermittelt. Es bleibt zu hoffen, dass die Erinnerungsarbeit weiterhin von Bedeutung bleibt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
– NAG