Grünen-Stadtrat Florian Roth wird als neuer Kulturreferent von München nominiert und steht vor einer entscheidenden Wahl. Die Fraktion Grüne/Rosa Liste hat sich während einer Sondersitzung einstimmig für den 57-Jährigen entschieden, der ab Juli 2025 die kulturellen Geschicke der Stadt lenken soll. Die endgültige Entscheidung des Stadtrats wird am 23. Oktober 2024 fallen. Roth gilt in Fachkreisen als Favorit für das Amt und könnte die kulturelle Landschaft Münchens nachhaltig prägen.
Roth bringt umfangreiche Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen mit. Er hat nicht nur vor über 25 Jahren die Kultur-Initiative München gegründet, sondern auch seit 2008 im Kulturausschuss maßgeblich die Linien der Münchner Kulturpolitik festgelegt. Er hat ein tiefes Verständnis für die Vielfalt der Kulturszene, von großen Institutionen wie den Philharmonikern bis hin zu weniger etablierten Formen wie Streetart. Seine Zugehörigkeit zu zahlreichen Aufsichtsräten, wie zum Beispiel der Münchner Volkshochschule, untermauert sein Engagement und seine Expertise.
Zusätzlich ist es relevant, dass Roth über weitreichende finanzielle Erfahrungen verfügt, in dem er seit 2020 Korreferent der Stadtkämmerei war. Dies gibt ihm einen Vorteil bei der Bewältigung der finanziellen Herausforderungen, mit denen Münchens Kulturfeature konfrontiert ist. Roth selbst äußerte sich positiv über die Unterstützung der Fraktion und signalisierte, dass die gegenwärtigen gesellschaftlichen Umbrüche eine Stärkung der Kultur erforderten, um den sozialen Zusammenhalt zu fördern. „Ich stehe für einen breiten Kulturbegriff, der Hochkultur ebenso miteinschließt wie Subkultur, die Oper ebenso wie die Open-Mic-Nacht“, so Roth.
Er hat allerdings nicht nur das Wohlwollen seiner Partei auf seiner Seite. Apropos Konkurrenz: Der derzeitige Kulturreferent Anton Biebl könnte ebenfalls für das Amt kandidieren, was die Wahl entsprechend spannender gestaltet. Die gegenwärtigen Regelungen für das Amt eines städtischen Referenten setzen gewisse akademische Qualifikationen voraus, die Roth formal nicht erfüllt. Er hat zwar einen Doktortitel in Philosophie, bringt jedoch nicht alle erforderlichen formalen Qualifikationen mit. Daher haben die Koalitionspartner in nicht-öffentlicher Sitzung einen rechtlichen Weg gefunden, der es Roth ermöglichen würde, für das Amt zu kandidieren.
Zusammenfassend bleibt der Weg für Roth, der im kulturellen Bereich bekannt und geschätzt wird, höchstwahrscheinlich ungehindert, was nicht zuletzt am Koalitionsvertrag der grün-roten Stadtregierung liegt, der den Grünen das Vorschlagsrecht für den Kulturreferenten einräumt. Zahlreiche Erfahrungen und Fakten sprechen dafür, dass Roth als neuer Kulturreferent von München am 23. Oktober gewählt wird.
Florian Roth wurde 1967 in der rumänischen Stadt Sibiu geboren und kam im Alter von zwei Jahren nach München. Seine politische Karriere begann 1994 mit dem Eintritt in die Grünen. In den letzten Jahrzehnten hat er in verschiedensten Funktionen innerhalb der Stadtverwaltung sowie in der Partei erheblichen Einfluss ausgeübt und sich um die interkulturelle Bildung bemüht. Seine persönliche Geschichte, geprägt durch politische Umbrüche, hat seine Werte und Überzeugungen stark geprägt.
Diese Entwicklungen in der Münchner Kulturpolitik werfen ein Licht auf die Herausforderungen, aber auch Chancen, die ein neuer Kulturreferent mit sich bringt. Weiterführende Informationen zu diesem Thema bietet www.tz.de.