Das Universitätsklinikum Jena, als einzige Einrichtung für Hochschulmedizin in Thüringen, steht vor einer ernsten finanziellen Krise. Trotz umfassender Investitionen in den letzten Jahren, die das Klinikum zu einer der modernsten Einrichtungen Deutschlands machten, hat sich die finanzielle Lage drastisch verschlechtert. Höhere Energiekosten und steigende Tarife belasten die Ausgaben, während die Vergütung der Leistungen nicht entsprechend angepasst wurde, wie das Klinikum in einer Mitarbeiterversammlung mitteilte. Erste Gespräche mit dem Thüringer Finanzministerium sind im Gange, um eine Lösung zu finden, doch konkrete Schritte stehen noch aus. Experten, wie der gesundheits-politische Sprecher der FDP im Landtag, forderten zudem, dass der Freistaat seiner Finanzierungsverpflichtung nachkommen muss, da das Klinikum unter finanziellen Druck steht und Rücklagen aufgebraucht sind, während dringend notwendige Investitionen selbst finanziert werden mussten, berichtet MDR Thüringen.
Die Unsicherheit über die zukünftige finanzielle Unterstützung von Seiten des Freistaats ist insbesondere besorgniserregend. Bislang bleibt offen, wie viel Geld das Klinikum in den kommenden zwölf Monaten erhalten wird. Im Vorfeld des Regierungswechsels erklärte die bisher zuständige Wirtschaftsministerin, dass im Haushaltsentwurf für 2025 keinerlei zusätzliche Mittel vorgesehen seien. Die neue Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur prüft nun die Situation. Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt sieht die Gesundheitssystemversorgung gefährdet und plädiert für einen Gipfel zur Klärung der finanziellen Unterstützungsleistungen. Ohne rasche Entscheidungen drohen ernste Konsequenzen für die Versorgung der Patienten und die Mitarbeitenden des Klinikums, so Tag24.
In Anbetracht der aktuellen Krise sind auch weitere Maßnahmen seitens des Landes in Planung, darunter ein bloßes Bürgschaftsprogramm für Kliniken in finanziellen Schwierigkeiten mit einem Volumen von 100 Millionen Euro. Hierdurch sollen Kredite für die Finanzierung der gewachsenen Kosten gesichert werden. Der Landtag beobachtet die Situation mit Sorge und sieht den Freistaat in der Pflicht, seiner Verantwortung gerecht zu werden.
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