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Von Daniel Schottmüller
Mannheim. Das 73. Filmfestival Mannheim-Heidelberg hat am Donnerstagabend seine Pforten geöffnet, und Programm-Manager Tim Moeck ist in seinem Element! Er hat die aufregende Aufgabe, die besten Filme der Zukunft zu entdecken – und das direkt an den Hotspots des Kinos wie Cannes und Venedig. "Man gehört zu den allerersten Personen, die ein Werk begutachten dürfen. Das ist eines der Privilegien dieses Jobs", schwärmt der 46-Jährige.
Doch die Herausforderung ist groß! Moeck und sein Team müssen Filme sichten, die noch keine Marketingkampagnen oder Kritiken hinter sich haben. "Die Arbeit beim IFFMH bedeutet für mich einen 180-Grad-Perspektivwechsel", erklärt er. Mit einem Regiestudium in München und Erfahrung als Drehbuchdozent bringt er ein scharfes Auge für Originalität und die Fähigkeit mit, die Zuschauer über 90 Minuten oder mehr zu fesseln.
Die Geheimtipps von Tim Moeck
Ein Film, der die Jury umgehauen hat, ist "April" von Dea Kulumbegashvili aus Georgien. "Im Gremium herrschte totale Einigkeit: Ihr Film ist mindestens einer der drei besten des Jahres", betont Moeck. Die bewegende Geschichte der Geburtshelferin Nina (Ia Sukhitashvili) ist ein Muss für jeden Kinoliebhaber!
Ein weiterer heißer Tipp ist "Across the Sea", ein Drama von Saïd Hamich Benlarbis, das eine frische Perspektive auf Migration bietet. Es erzählt von einem Mann, der aus Marokko nach Frankreich kommt und dort um seinen legalen Status kämpft – und von einem Polizisten und dessen skurriler Familie aufgenommen wird. "Es gelingt, etwas über die Gegenwart zu erzählen und gleichzeitig unsere Perspektive zu weiten", erklärt Moeck begeistert.
Und nicht zu vergessen: "Universal Language", die kanadische Komödie von Matthew Rankin, die an den frühen Wes Anderson erinnert. "Es ist quasi unmöglich, den Inhalt dieses schrägen Werks zusammenzufassen, aber meine Kollegen und ich haben uns kaputtgelacht", verrät Moeck mit einem Schmunzeln. Ein Film, der das Kino selbst auf die Schippe nimmt – das ist Unterhaltung pur!
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