
Der Salzburger Filmemacher wird sein neuestes Werk "Generationen von Bildern" am 30. März um 14.30 Uhr im Rechbauer-Kino vorstellen. Als Ausgangspunkt für den Film nutzt der Regisseur neu entdeckte Privataufnahmen der Familie des albanischen Diktators Enver Hoxha. Trotz seiner fehlenden Kenntnisse der albanischen Sprache gelingt es ihm, ein vielschichtiges Porträt des Landes zu zeichnen, das eine faszinierende Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart herstellt.
Der Film kombiniert banale Familienimpressionen mit aktuellen 16mm-Filmaufnahmen. Dabei zeigt er auf eindringliche Weise, wie alte Bücher neben neuen kapitalistischen Symbolen existieren. Besondere Aufmerksamkeit schenken die Bilder den 1. Mai-Protesten der Gegenwart, die den Jubelaufmärschen des kommunistischen Regimes gegenübergestellt werden. Dies ermöglicht einen tiefen Einblick in die soziokulturellen Veränderungen, die Albanien durchlebt hat.
Reflexion über Generationen
In einer kritischen Auseinandersetzung mit der albanischen Geschichte werden junge Menschen mit Gedichten aus der Diktatur konfrontiert. Diese Momente regen Reflexionen über die Generation der Eltern an. Alte Bauern, die im Film zu Wort kommen, reflektieren über ihre Vergangenheit, wobei ihre ausdrucksstarken Gesichter viel über die Wertschätzung der früheren Zeit aussagen.
Der Film schafft einen poetischen Dialog zwischen den Generationen, der im Land selbst oft schwerfällt. Statt klarer Bildverständnisse vermittelt der Film ein Gesamtbild, in dem Grenzen zwischen den Generationen verschwommen sind. Der Fluss der Zeit wird im Bild sichtbar, wobei Mikromomente vor inszeniertem Applaus der Massen oft mehr offenbaren als die Jubelstürme, die für das Regime typisch waren.
Gierlinger, der Regisseur, stellt primär Fragen und bietet keine einfachen Antworten. Diese Herangehensweise macht den Film besonders ansprechend für ein Publikum, das die komplexen historischen und kulturellen Zusammenhänge Albaniens verstehen möchte. Der filmische Beitrag könnte auch für die Beschäftigung mit der albanischen Literatur und Kultur von Bedeutung sein, wie in den Analysen zur albanischen Literatur hervorgehoben wird, welche unter anderem auf die Transformationsprozesse während und nach der Diktatur eingehen (Elsie.de).
Insgesamt verspricht "Generationen von Bildern" eine fesselnde und nachdenklich stimmende Erfahrung, die nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die gegenwärtigen Herausforderungen und Ambivalenzen Albanien reflektiert.
Für weitere Informationen über den Film und seine Hintergründe verweisen wir gerne auf den Artikel von der Kleine Zeitung.
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