
Die Bürger der Europäischen Union sollten ausreichend Lebensmittel und andere wichtige Vorräte lagern, um sich im Falle einer Krise mindestens 72 Stunden selbst versorgen zu können, so die EU-Kommission. In den neuen Leitlinien, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, betont die Kommission die Notwendigkeit, in Europa ein Umdenken herbeizuführen, um eine Kultur der „Bereitschaft“ und der „Resilienz“ zu fördern.
Neue Realität in Europa
Das 18-seitige Dokument warnt, dass Europa mit einer neuen Realität konfrontiert ist, die von Risiken und Unsicherheiten geprägt ist. Zu den besorgniserregenden Faktoren zählen der Vollkrieg Russlands gegen die Ukraine, die steigenden geopolitischen Spannungen, die Sabotage kritischer Infrastrukturen und elektronische Kriegsführung.
Sicherheit in der EU erhöhen
Diese Initiative aus Brüssel soll die Mitgliedsstaaten auf die ernste Sicherheitslage des Blocks aufmerksam machen. Die konstant präsente Bedrohung durch Russland hat europäische Führer dazu bewegt, die Notwendigkeit einer Kriegsbereitschaft zu betonen. Ebenso hat die konfrontative Haltung der Trump-Administration gegenüber Europa, insbesondere in Bezug auf NATO-Beiträge und den Ukraine-Krieg, einen Wettlauf auf dem Kontinent ausgelöst, um die militärische Bereitschaft zu stärken.
Praktische Maßnahmen für die Bürger
Die Strategie der Europäischen Kommission zur europäischen Krisenbereitschaft besagt, dass die Bürger in ganz Europa praktische Maßnahmen ergreifen sollten, um für Notfälle gerüstet zu sein. Dazu gehört, genügend essentielle Vorräte für mindestens drei Tage bereitzuhalten. „Im Falle extremer Störungen ist die Anfangszeit die kritische Phase“, heißt es in dem Dokument.
Selbstversorgung und Bildung
Insgesamt sollte die Zivilbevölkerung dazu ermutigt werden, Selbstständigkeit und psychologische Widerstandsfähigkeit zu fördern. Die Kommission fordert außerdem die Einführung von „Bereitschafts“-Unterricht in die Schulcurricula, in dem Schüler lernen, wie sie mit Fehlinformationen und Informationsmanipulation umgehen können.
Der Aufruf zur Vorbereitung
„Neue Realitäten erfordern ein neues Maß an Bereitschaft in Europa“, erklärte Ursula von der Leyen, die Präsidentin der Europäischen Kommission, in einer Stellungnahme. „Unsere Bürger, unsere Mitgliedstaaten und unsere Unternehmen benötigen die richtigen Werkzeuge, um sowohl Krisen vorzubeugen als auch schnell zu reagieren, wenn eine Katastrophe eintritt.“
Aktualisierte Notfallpläne
Die Leitlinien der Europäischen Kommission wurden veröffentlicht, nachdem einzelne Länder ihre Notfallpläne aktualisiert haben. Im Juni letzten Jahres hat Deutschland seine Rahmenanweisung für die Gesamtdoktrin der Verteidigung aktualisiert und Anweisungen gegeben, wie im Fall eines Konflikts in Europa zu verfahren ist. Bei der Vorstellung der Pläne sagte die deutsche Innenministerin Nancy Faeser, sie seien notwendig, um ihr Land besser gegen russische Aggressionen zu wappnen.
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