Berlin erlebte einen denkwürdigen Abend, als das Schundfilm-Festival «#SchleFaZ – Die schlechtesten Filme aller Zeiten» nach einer langen Pause endlich wieder seine Pforten öffnete. Trotz Bedenken und vorübergehender Unsicherheiten kehrt die beliebte Trash-TV-Show zurück – jetzt beim Spartensender Nitro sowie im Streaming-Angebot von RTL+. Oliver Kalkofe, der charismatische Moderator des Formats, ist begeistert von dieser neuen Ära, die alte Träume wieder aufleben lässt.
Die emotionalen Rückmeldungen der Fan-Gemeinde sind überwältigend. „Als wir das Weihnachtswunder verkündet haben“, so Kalkofe, „waren die Reaktionen so leidenschaftlich, dass die Leute in Tränen ausbrachen.“ Nach der Unsicherheit um die Fortführung des Formats können die Zuschauer nun aufatmen: «#SchleFaZ» wird auch bei Nitro sein gewohnter, skurriler Charme behalten.
Ein Wiederaufleben im Trash-Zeitalter
Kalkofe spricht voller Vorfreude von den kommenden Filmen und dem Konzept, das die Zuschauer bereits begeistert hat. Die beliebte „Ein-Hai-Film-pro-Jahr“-Klausel bleibt bestehen, und das erste Highlight, das die Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist „Sand Sharks“, ein wahrhaft bizarrer Film, der die Vorstellungskraft herausfordert. „Nach Haien im Wirbelsturm“, erklärt Kalkofe, „ist das die nächste absurde Stufe.“ Auch der Slasher-Film „Aerobicide“ wird das Publikum in seinen Bann ziehen, in dem Fitness und Grauen auf groteske Art zusammenkommen.
Ein weiteres Juwel der neuen Staffel ist der Actionfilm „Der Einzelkämpfer“, der mit gleich zwei Bond-Stars besetzt ist. Trotz ihrer Präsenz scheint der Film nicht außerordentlich zu sein. Selbst die besten Schauspieler können einen schlecht produzierten Film nicht retten. Hier schlägt die Stunde des schlechten Geschmacks: „Wir zeigen die schlechten Seiten dieser Produktionen und nehmen sie liebevoll auf die Schippe“, so Kalkofe weiter.
Warum «#SchleFaZ» so beliebt ist
Die Faszination für «#SchleFaZ» liegt darin, dass es den Zuschauern eine Art kathartisches Erlebnis bietet. Durch die humorvolle Bearbeitung von schlechten Filmen wird etwas Negatives ins Positive gewendet. „Wir machen aus einem mühsamen Film eine große Feier“, beschreibt Kalkofe das Konzept. Obwohl schlechte Filme oft Frustration hervorrufen, verwandelt seine Crew diese in Gelächter und Freude, die das Gemeinschaftsgefühl stärken.
Die Reaktionen der Filmemacher auf diese Bemühungen sind gemischt. Während einige stolz sind, IM Fernsehen erwähnt zu werden, gibt es auch enttäuschte Stimmen. „In diesem Geschäft haben die Regisseure oft eine sehr ernsthafte Haltung zu ihrer Kunst“, sagt Kalkofe. Ein Beispiel dafür ist der Klassiker „Troll 2“, dessen Regisseur nach anfänglicher Freude über den Kultstatus zunehmend frustriert war, als das Publikum an nicht beabsichtigten Stellen lachte.
Im Gespräch verrät Kalkofe, dass die Auswahl an schlechten Filmen, die das Potenzial haben, bei «#SchleFaZ» behandelt zu werden, nahezu unbegrenzt ist. „Selbst in den tiefsten Klärgruben gibt es noch Schätze“, betont er. Mit einer Liste von 150 potenziellen Titeln, die alle eine humorvolle Neuinterpretation verdienen, ist der Enthusiasmus für die kommenden Staffeln grenzenlos.
– NAG
