In Herdwangen-Schönach fand kürzlich das beliebte „Eine Liebe“-Festival statt, das erneut zahlreiche Musikliebhaber anlockte. Die Organisatoren, die sich mittlerweile unter dem Namen „Kartell der Liebe“ präsentieren, können auf eine erfolgreiche Veranstaltung zurückblicken. Bei strahlendem Wetter strömten die Besucher schon am ersten Tag auf den Campingplatz am Hüttenbühl, was bereits zu den frühen Stunden von einer vollen Atmosphäre zeugte.
Am Donnerstag startete das Festival mit einer Preparty, bei der rund 550 Besucher vorab die Möglichkeit hatten, das Gelände zu erkunden und sich in den Festivalmodus einzustimmen. Insgesamt verkauften die Veranstalter etwa 1000 Tickets, darunter auch Tageskarten, die in diesem Jahr zum ersten Mal angeboten wurden. Zusätzlich kamen beim Abendkassenverkauf täglich etwa 200 spontane Gäste, die der Stimmung erliegen wollten.
Ein Wetterglück für die Veranstalter
Organisator Johannes Knott zeigte sich begeistert über die Wetterbedingungen: „Wir haben bisher so unfassbares Glück mit dem Wetter“, äußerte er sich am Samstagmittag. Im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen ständig Stroh zum Auslegen benötigt wurde, blieben die Festivalbesucher von größeren Regenfällen verschont. Lediglich am Samstagabend fiel ein paar Tropfen, was jedoch die allgemeine Feststimmung nicht minderte.
Musikalisch bot das Festival in diesem Jahr ein abwechslungsreiches Programm. Im DJ-Zelt lag der Fokus stark auf Elektro- und Techno-Klängen, während die Live-Bühne ebenfalls die Chance bot, einige vielversprechende Newcomer zu erleben. „Wir möchten den Besuchern die Möglichkeit geben, neue und unbekannte Künstler zu entdecken“, erklärte Knott. So hatten in der Vergangenheit schon Bands wie Provinz, die inzwischen auf großen Bühnen wie dem Southside-Festival stehen, ihren ersten Auftritt beim „Eine Liebe“-Festival.
Starkes Line-Up und entspannte Stimmung
Das diesjährige Line-Up war vielversprechend: Auf der Live-Bühne traten unter anderem Künstler wie Kiki, MC Bomber, GbR und die bekannten Bierbabes auf. Der Höhepunkt des DJ-Zeltes war die Berliner Headlinerin Elli Acula, die zusammen mit anderen DJ-Kollegen wie Upper90 und Alarico das Publikum begeisterte. Diese Auswahl trug letztlich zur fröhlichen und entspannten Atmosphäre des Festivals bei.
Für das Kartell der Liebe, das aus etwa 100 Mitgliedern besteht, war der Erfolg des Festivals nicht nur in Zahlen messbar. „Das größte für uns ist, wenn die Stimmung gelassen ist und sich diese Gelassenheit auf alle überträgt“, meinte Knott zum Abschluss. Es ist klar, dass das Festival nicht nur als musikalisches Event betrachtet wird, sondern auch als ein Raum, in dem Gemeinschaft und Freude im Vordergrund stehen.
Langfristig bleibt das „Eine Liebe“-Festival ein Beispiel dafür, wie eine engagierte Community Musiker und Teilnehmer zusammenbringen kann. In einer Welt, die oft von Stress und Hektik geprägt ist, schafft es diese Veranstaltung, einen Raum für Entspannung und positive Vibes zu bieten.
Das „Eine Liebe“-Festival in Herdwangen-Schönach ist nicht nur ein musikalisches Event, sondern spiegelt auch die regionalen kulturellen und sozialen Strömungen wider. Festivals dieser Art gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie Raum für kreative Entfaltung bieten und die Gemeinschaft stärken. Der Trend zu solchen, oft community-basierten Veranstaltungen nimmt in Deutschland zu, was auf ein wachsendes Interesse an alternativen, kleineren Festivals hindeutet. Diese Art von Festival fördert oft nicht nur die Musikszene, sondern auch lokale Anbieter von Essen und Getränken, was zu einer wirtschaftlichen Belebung der Region führen kann.
Die Entwicklung von Festivals in Deutschland
In den letzten Jahren haben sich in Deutschland viele Festivals etabliert, die ein Mix aus Musik, Kunst und Gemeinschaftsgefühl anbieten. Besonders im Hinblick auf die letzten Jahre, in denen aufgrund der COVID-19-Pandemie viele Veranstaltungen abgesagt wurden, zeigt sich nun ein umso stärkeres Bedürfnis nach sozialen Interaktionen. Beispiele für erfolgreiche Veranstaltungen sind das Fusion Festival in Lärz oder das Melt! Festival in Ferropolis, die ähnliche Community- und Musikansätze verfolgen. Im Gegensatz dazu hebt sich das „Eine Liebe“-Festival durch seine intime Atmosphäre und die enge Bindung zu den Besuchern und Künstlern ab.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die gesellschaftliche und politische Entwicklung, die Festivals wie das „Eine Liebe“-Festival beeinflusst. Die zunehmende Sensibilisierung für Themen wie Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit hat auch Auswirkungen auf die Festivalszene. Organisatoren versuchen heute, umweltfreundliche Praktiken einzuführen und lokale Künstler und Unternehmen zu unterstützen. Dies zeigt sich nicht nur in der Auswahl der Darbietungen, sondern auch in der Art, wie das Festival organisiert wird.
Das „Eine Liebe“-Festival trägt aktiv zur Förderung dieser Tendenzen bei, indem es beispielsweise bewusst auf lokale Bands setzt und somit das Potenzial von Newcomern stärkt. Auf diese Weise wird nicht nur ein unterhaltsames Erlebnis geboten, sondern auch ein Beitrag zur langfristigen Entwicklung der Musikszene und der lokalen Kultur geleistet.
– NAG