Köln (dpa) – „Gehs?se ma anne Bude?“ – diese einladende Frage schallt durch die Straßen der Großstädte Deutschlands! Kioske, auch Büdchen oder Trinkhallen genannt, sind nicht nur Verkaufsstellen für Bier, Wurst und Süßigkeiten, sondern auch lebendige Treffpunkte, die den sozialen Austausch in den urbanen Dschungel fördern. Hier treffen sich Nachbarn und Touristen, um das alltägliche Leben zu teilen und eine kleine Auszeit vom hektischen Stadtleben zu genießen.
Ein Kulturerbe der besonderen Art
Die Faszination dieser Kioske wird in der neuen Doku „Kiosk-Kult: Am Dorfplatz der Großstadt“ von Jeannine Apsel und Ingo Stabler beleuchtet. Am kommenden Samstag, dem 16. November, um 19:20 Uhr auf 3Sat, wird die Geschichte dieser einzigartigen Orte erzählt, die seit 2020 zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Mit spannenden Interviews von Betreibern, Kunden und Wissenschaftlern sowie dem beliebten Moderator Guido Cantz wird das kulturelle Erbe der Kioske lebendig.
Ursprünglich als Trinkhalle für Arbeiter im 19. Jahrhundert konzipiert, haben sich die Kioske über die Jahre gewandelt. Vom eleganten Pavillon im persischen Stil bis hin zu den bunten Verkaufsständen, die heute das Stadtbild prägen – ihre Entwicklung spiegelt die sozialen Veränderungen in Deutschland wider. Doch trotz ihrer Beliebtheit sind diese Orte bedroht. Der Charme der Kioske zieht Jung und Alt an, doch die Gefahr des Verschwindens schwebt über ihnen. Kreative lassen sich weiterhin von ihnen inspirieren, und selbst im Hamburger Stadtteil Harburg gibt es einen Kunst-Kiosk, der die kulturelle Bedeutung dieser Orte unterstreicht.
„Das hier ist nichts Digitales und man kann auch keinen blockieren“, sagt Cantz über die Kioske. „Das hier ist das normale Leben.“ Ein eindringlicher Appell, die Büdchen zu bewahren, die so viel mehr sind als nur Verkaufsstellen – sie sind ein Stück Heimat in der Großstadt!