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„Brasilianische Farben“ erleuchten die Fruchthalle in Kaiserslautern

Die Ausstellung „Brasilianische Farben“, eröffnet am 1. September 2024 in der Fruchthalle Kaiserslautern im Rahmen des Projekts „NEULAND – 200 Jahre Einwanderung in Brasilien“, präsentiert die Werke der in Deutschland lebenden Künstlerinnen Laura Figueiredo-Brandt, Francisca G. do Nascimento Ohlsen und Márcia Eherer und thematisiert die kulturellen Verbindungen zwischen Deutschland und Brasilien anlässlich des 200. Jubiläums der ersten deutschen Siedler in Brasilien.

Kaiserslautern wird ab dem 1. September zum Schauplatz einer faszinierenden Kunstausstellung mit dem Titel „Brasilianische Farben“. Die Eröffnung findet um 11:00 Uhr im Foyer der Fruchthalle statt und markiert einen bedeutenden Teil des Projekts „NEULAND – 200 Jahre Einwanderung in Brasilien“. Diese Initiative erinnert an das zweihundertjährige Jubiläum der Ankunft der ersten deutschen Siedler in Brasilien und beleuchtet die wichtige kulturelle Verbindung zwischen den beiden Ländern.

Die Ausstellung zeigt die Werke von drei talentierten brasilianischen Künstlerinnen, die ihre Heimat mit nach Deutschland gebracht haben: Laura Figueiredo-Brandt, Francisca G. do Nascimento Ohlsen und Márcia Eherer. Ihre Kunstwerke reflektieren nicht nur persönliche Erfahrungen, sondern auch die reiche kulturelle Vielfalt und die Einflüsse ihrer brasilianischen Wurzeln. Bis zum 5. Oktober sind die Werke für die Öffentlichkeit zugänglich, wobei der Eintritt kostenlos ist. Die Ausstellung ist an den Tagen der Konzerte sowie mittwochs von 09:00 bis 14:00 Uhr zu besichtigen.

Besonderheiten der Ausstellung

Die künstlerische Darstellung in „Brasilianische Farben“ zeigt nicht nur technische Fähigkeiten, sondern auch tief verwurzelte emotionale Themen. Jede der Künstlerinnen bringt ihren persönlichen Stil und ihre Erfahrungen in die Ausstellung ein, was zu einem vielfältigen und inspirierenden Gesamtbild führt. Francisca do Nascimento Ohlsen, die in Wiesloch lebt und dort ihr Atelier hat, stellt Themen aus ihrer Kindheit und Jugend in den Vordergrund. Sie experimentiert mit verschiedenen Materialien und Techniken, um die Erinnerungen an ihre Heimat auszudrücken.

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Laura Figueiredo-Brandt, in Rio de Janeiro geboren, hat ihren künstlerischen Werdegang in Deutschland angetreten und arbeitet seit 2001 an ihrer Ausdrucksform. Ihre Liebe zur Acrylmalerei und ihre Einflüsse von Matisse zeigen sich deutlich in ihren Arbeiten. Auch Márcia Eherer bringt ihre brasilianischen Wurzeln ein, indem sie eine Farbpalette verwendet, die an ihre Heimat erinnert, und damit die Verbindung zwischen den beiden Kulturen verdeutlicht.

„NEULAND“ wird vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration, dem Bezirksverband Pfalz sowie der brasilianischen Botschaft unterstützt. Darüber hinaus fördern Kooperationen mit Institutionen wie dem Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde sowie dem Auswanderermuseum Oberalben die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Immigrantengeschichte. Diese Unterstützung ermöglicht es, die Ausstellung und das begleitende Programm über die lokale Ebene hinaus auszudehnen.

Das Begleitprogramm

Zu den Veranstaltungen gehören Jazz-Konzerte, brasilianische Bräuche wie Carnaval und Festa Junina, Filmabende, Lesungen sowie wissenschaftliche Vorträge. Es wird damit ein breites Spektrum an kulturellen Erlebnissen geboten, das die Verbindung zwischen Brasilien und Deutschland weiter vertieft. Die Initiatoren sehen in dieser kulturellen Austauschform eine Chance, wichtige Themen rund um Migration und Identität auf eine zugängliche und ansprechende Weise zu präsentieren.

Die Künstlerinnen stehen auch im Fokus mehrerer bevorstehender Ausstellungen, die im Rahmen der Feierlichkeiten zur 200-jährigen deutschen Einwanderung nach Brasilien stattfinden. Diese Veranstaltungen finden nicht nur in Kaiserslautern, sondern auch international in Städten wie Paris, Osaka, und Rio de Janeiro statt. Mit dieser internationalen Präsenz wollen die Künstlerin die Sichtbarkeit ihrer Arbeiten erhöhen und die Kultur beider Länder miteinander verbinden.

Die Ausstellung „Brasilianische Farben“ ist nicht nur ein Ereignis für Kunstliebhaber. Sie bietet allen Besuchern die Möglichkeit, in die brasilianische Kultur einzutauchen und die farbenfrohe Vielfalt des Landes zu erleben. Durch die Integration von Kunst und Geschichte wird ein einzigartiges Erlebnis geschaffen, das die zweiteilige Geschichte von Migration und kulturellem Austausch aufgreift und umsetzt.

Künstlerische Vielfalt und kultureller Dialog

„Brasilianische Farben“ steht für mehr als nur eine Kunstausstellung; sie symbolisiert den Dialog zwischen Kulturen und den kreativen Austausch, der durch das Teilen von Erfahrungen und Geschichten entsteht. In Kaiserslautern entfaltet sich durch die Werke der Künstlerinnen nicht nur eine visuelle Präsentation, sondern auch eine tiefere Auseinandersetzung mit der Identität und den Wurzeln. Diese Gespräche über Kunst und Kultur sind heute relevanter denn je und zeigen, wie Kunst Brücken schlagen kann zwischen verschiedenen Lebenswelten und Perspektiven.

Das Projekt NEULAND im Detail

Das Projekt „NEULAND – 200 Jahre Einwanderung in Brasilien“ zielt darauf ab, die tiefgreifenden Verbindungen zwischen Deutschland und Brasilien zu beleuchten, die über zwei Jahrhunderte zurückreichen. Die ersten deutschen Einwanderer kamen im Jahr 1824 an, was den Grundstein für die Entwicklung vielfältiger kultureller, sozialer und wirtschaftlicher Beziehungen zwischen beiden Ländern legte. Historische Studien belegen, dass die deutsche Einwanderung zur Gründung von insgesamt 500 deutschen Kolonien in Brasilien beigetragen hat, in denen noch heute Traditionen und Bräuche gepflegt werden.

Die kulturellen Aspekte dieses Projekts sind besonders betont, da die künstlerischen Repräsentationen der in Deutschland lebenden Brasilianerinnen einen wichtigen Beitrag zur multikulturellen Identität des Landes leisten. Veranstaltungen wie Konzerte, Workshops und Vorträge erweitern das Programm und bieten den Besuchern eine umfassende Perspektive auf die kulturellen Einflüsse und die historische Signifikanz der deutschen Einwanderer in Brasilien.

Die Künstlerinnen im Fokus

Die Werke der Künstlerinnen Laura Figueiredo-Brandt, Francisca G. do Nascimento Ohlsen und Márcia Eherer sind tief verwurzelt in ihren persönlichen Geschichten sowie der kulturellen Identität Brasiliens. Jede Künstlerin bringt ihre einzigartigen Erfahrungen und Perspektiven in die Ausstellung ein.

Laura Figueiredo-Brandt kombiniert Techniken wie Aquarell und Acrylmalerei, um die Dualität ihrer brasilianischen Herkunft und ihrer Wahlheimat Deutschland auszudrücken. Ihre Arbeiten reflektieren emotionale Färbungen und die Verbindung zur Natur, die sowohl in Brasilien als auch in Deutschland präsent ist.

Francisca G. do Nascimento Ohlsen hingegen beschäftigt sich mit dem Thema Heimat und den Erinnerungen, die sie aus ihrer Kindheit in Brasilien mitgebracht hat. Ihre Kunst ist eine Hommage an ihre Wurzeln und die Erfahrungen, die sie in ihrer neuen Heimat gemacht hat. Sie verwendet verschiedene Materialien und Techniken, um ihre Erzählungen visuell festzuhalten.

Márcia Eherer bringt mit ihren farbenfrohen und abstrakten Arbeiten die reiche Palette des Amazonas und die kulturellen Einflüsse, denen sie entstammt, zum Ausdruck. Ihre Kunst ist sowohl ein Ausdruck ihrer brasilianischen Identität als auch eine Auseinandersetzung mit der neuen kulturellen Umgebung in Deutschland.

Statistische Fakten zur Einwanderung

Die Auswirkungen der deutschen Einwanderung auf Brasilien können auch mit aktuellen demografischen Daten untermauert werden. Laut der brasilianischen Volkszählung von 2010 leben in Brasilien schätzungsweise 1,5 Millionen Personen deutscher Abstammung. Diese Gemeinschaft hat nicht nur zur wirtschaftlichen Entwicklung beigetragen, sondern auch zur kulturellen Diversität des Landes.

Ein Interessante Statistik besagt, dass mehr als 70 % der brasilianischen Nachkommen deutscher Einwanderer in den Bundesstaaten Santa Catarina und Rio Grande do Sul leben, wo sie verschiedene Traditionen und Feste pflegen, die während der Einwanderungswelle eingeführt wurden.

Das Projekt NEULAND und die dazugehörige Ausstellung sind nicht nur eine Feier von 200 Jahren Geschichte, sondern auch eine Anerkennung der kulturellen Vielfalt, die durch die Migration entstanden ist.

– NAG

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