Ein Beispiel für kulturelle Vielfalt im Landkreis Dahme-Spreewald
Im Landkreis Dahme-Spreewald wurde kürzlich ein bedeutendes Projekt zur Förderung der regionalen Sprache und Kultur erfolgreich abgeschlossen. Siegfried Richter, Geschäftsführer der Regionalen Verkehrsbetriebe Südbrandenburg (RVS), und Sabrina Kuschy, die Beauftragte für die Angelegenheiten der Sorben/Wenden, weihten symbolisch ein neues Haltestellenschild in der Gemeinde Lübben an der Haltestelle „An der Kupka“ ein.
Bilinguale Haltestellenschilder als Zeichen der Integration
Der Landkreis macht Geschichte, indem er als erster in Brandenburg und Sachsen alle Haltestellen bilingual mit deutsch-niedersorbischen Bezeichnungen ausstattet. Im Rahmen des kommunalen Nahverkehrsplans wird laut Kunert die Beschriftung der Haltestellen im Siedlungsgebiet künftig in beiden Sprachen erfolgen. Diese Initiative wurde durch Fördermittel des Landes und des Kreises unterstützt und kostete insgesamt etwa 18.500 Euro.
Insgesamt wurden 159 Haltestellenschilder in 80 Bereichen entsprechend angepasst. Diese Maßnahme geht einher mit der sprachpolitischen Verantwortung, die Minderheiten in der Region zu fördern und ihre Sichtbarkeit zu erhöhen.
Erweiterung des Projekts auf Fahrpläne
Zusätzlich zu den neuen Haltestellenschildern erhielten auch die Fahrpläne von fünf Buslinien, die hauptsächlich im sorbischen Siedlungsgebiet verkehren, eine bilinguale Anpassung. Dies dient nicht nur der praktischen Orientierung für die Fahrgäste, sondern vermittelt auch ein stärkeres Bewusstsein für die kulturellen Wurzeln der Region.
Dauerhafte Veränderungen in der Wahrnehmung
„Mit der erfolgreichen Umsetzung dieses Projektes setzen wir ein Zeichen für kulturelle Vielfalt und regionale Verbundenheit“, erklärt Siegfried Richter. Die positiven Auswirkungen dieser Maßnahme auf die Gemeinschaft sind vielversprechend. Es wird erwartet, dass die zweisprachigen Schilder und Informationen das Bewusstsein und die Wertschätzung für die reiche kulturelle Geschichte in Dahme-Spreewald stärken.
Sabrina Kuschy zeigt sich über diese Entwicklungen erfreut: „Der Landkreis Dahme-Spreewald ist als erste kommunale Gebietskörperschaft ein Vorbild für gelebte Zweisprachigkeit. Ich lade alle öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen ein, ebenfalls aktiv zur Sichtbarkeit der niedersorbischen Sprache beizutragen, um unsere kulturelle Vielfalt weiter zu fördern.“
Ausblick auf digitale Lösungen
Für die Zukunft wurde bereits angemerkt, dass an der Umsetzung digitaler zweisprachiger Fahrgastinformationen weitergearbeitet wird. Hierfür wird eine enge Abstimmung mit allen Beteiligten im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) notwendig sein, um eine technische und praktische Realisierung zu gewährleisten.
Insgesamt zeigt diese Initiative, wie lokale Maßnahmen zur Förderung von Minderheitensprachen einen langfristigen Einfluss auf das Gemeinschaftsgefühl und die kulturelle Integration haben können.
– NAG