In Bayreuth flammte die Diskussion um die finanziellen Zuschüsse für kulturelle Projekte erneut auf. Die Stadt unterstützt regelmäßig Kulturveranstaltungen, Vereine und verschiedene Initiativen, wobei die jährliche Fördersumme von den eingereichten Anträgen abhängt. Diese werden dann im Stadtrat einzeln besprochen und beschlossen. Der Kulturausschuss hat bislang die Gelder, die für das Jahr 2024 vorgesehen sind, vorberaten, bevor der Stadtrat offiziell über den Haushaltsentwurf abstimmen muss.
Für den Bereich Kultur und Heimatpflege wurden im Kulturausschuss 1,6 Millionen Euro eingeplant. Die Gelder wurden detailliert durchgegangen, jedoch sorgte der Zuschuss von 340.000 Euro für das Konzertereignis Bayreuth Baroque für Aufregung. Dieses wurde ursprünglich als zeitlich begrenzte Anschubfinanzierung angekündigt, hat sich aber mittlerweile zu einer dauerhaften Institution entwickelt. GRÜNEN-Stadträtin Sabine Steininger äußerte ihre Bedenken: “Am Anfang hieß es, es handle sich nur um eine Anschubfinanzierung.” Auch SPD-Stadtrat Thomas Bauske kritisierte die Entscheidung und forderte mehr Einsparungen in Zeiten knapper Kassen.
Finanzielle Aspekte und Widerstand
Der Oberbürgermeister Thomas Ebersberger verteidigte die Mittelzuweisung und verwies darauf, dass das Renommee von Bayreuth Baroque für die Stadt von hoher Bedeutung sei. CSU-Stadtrat Stefan Specht hob hervor, dass die Maßnahme mit überschaubaren Mitteln viel bewirken könne und dass die Zuschüsse oft auch zusätzliche Gelder von anderen Förderern nach sich zögen. Ein Antrag, den Zuschuss auf 300.000 Euro zu senken, wurde im Kulturausschuss abgelehnt.
Ein weiterer Diskussionsthema war der Verein Neuneinhalb, der eine Förderung von knapp 19.000 Euro erhalten soll. Diese Summe enthält einen Mietzuschuss von fast 12.000 Euro und stellt somit eine erhebliche Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr dar. Der GRÜNEN-Stadtrat Klaus Wührl-Struller beantragte zusätzlich einen Personalkostenzuschuss von 3.200 Euro für ehrenamtliche Mitarbeiter des Vereins. Dieser wurde angenommen und der Haushaltsansatz entsprechend angepasst.
Im Gegensatz zu den kontroversen Diskussionen um die anderen Zuschüsse gab es beim Beitrag der Stadt an die Bayreuther Festspiele GmbH mit 1.524.120 Euro keinerlei Streitigkeiten. Dieser wird voraussichtlich am 23. Oktober 2024 im Stadtrat endgültig verabschiedet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bewertung der Kulturförderung in Bayreuth weiterhin ein spannendes und strittiges Thema bleibt. Die Förderung von Bayreuth Baroque steht dabei im Zentrum der Debatten, während andere kulturelle Initiativen ebenfalls auf die öffentliche Unterstützung angewiesen sind.
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