
In Italien zeigt sich die erschreckende Macht der Mafia, die längst nicht mehr nur im Verborgenen agiert, sondern ganz offen das wirtschaftliche Leben des Landes dominiert. Laut einer aktuellen Untersuchung des italienischen Handwerkerverbands CGIA erwirtschaftet die Mafia jährlich mindestens 40 Milliarden Euro. Dies macht sie zu einer der größten „Unternehmen“ Italiens, nur übertroffen von den Spitzenreitern im Energiesektor, zu denen Eni und Enel gehören. Die Auswirkungen sind alarmierend: Schätzungen zufolge sind rund 150.000 italienische Unternehmen direkt oder indirekt in mafiöse Aktivitäten verwickelt. Besonders betroffen sind Regionen wie Kalabrien mit der ’Ndrangheta und Sizilien mit der Cosa Nostra, doch auch im Norden sind mafiöse Netzwerke aktiv.
Die Schattenwelt der Mafia erstreckt sich über viele Branchen, von Schutzgelderpressung bis hin zu Immobiliengeschäften. Beunruhigend ist, dass in vielen großen Städten Italiens, darunter Neapel, Rom und Mailand, tausende Unternehmen im Verdacht stehen, unter dem Einfluss der organisierten Kriminalität zu stehen. Die erdrückende Realität ist, dass die Mafia auch am boomenden Tourismussektor kräftig mitverdient. Laut einer Studie des Demoskopika-Instituts aus Rom fließen jährlich 3,3 Milliarden Euro aus kriminellen Geschäften in die Kassen mafiöser Organisationen, während rund 7000 Unternehmen auf der Kippe stehen, als Beute zu enden. Dies zeigt, wie die Mafia als „kriminelle Wohlfahrt“ agiert, indem sie angeschlagenen Betrieben finanzielle Unterstützung verspricht, im Gegenzug aber die Kontrolle über diese Unternehmen übernimmt, wie fr.de berichtet.
Alarmierende Verflechtungen und zukünftige Risiken
Die Mafia agiert nicht nur in den traditionellen Hochburgen, sondern hat auch neue Geschäftsfelder im Tourismus erschlossen, um von finanziell angeschlagenen Unternehmen zu profitieren. Die Studie unterstreicht, dass insbesondere große Ereignisse wie die bevorstehenden Olympischen Spiele in Mailand und Cortina ein enormes Risiko für die Infiltration durch die organisierte Kriminalität darstellen. Der Präsident von Demoskopika, Raffaele Rio, mahnt zu sofortigem Handeln, um die Sicherheit der Betriebe und die internationale Glaubwürdigkeit Italiens zu wahren. Die Mehrzahl der Branchen, in die die Mafia vordringt, erstreckt sich über ganz Italien, von Kampanien bis Emilia Romagna, wie oe24.at feststellt.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung