In Bad Mergentheim kam es am Donnerstagabend zu einem alarmierenden Vorfall in einem Mehrfamilienhaus in der Löffelstelzer Straße. Gegen 21:30 Uhr wurden Anwohner durch den Brandalarm aufgeschreckt, und es wurde Rauch im vierten Stock des Gebäudes wahrgenommen. Ein aufmerksamer Anwohner befreite mit einem Feuerlöscher einen Bereich von einem Schwelbrand, bevor die Feuerwehr eingreifen musste. Die Bewohner wurden vorübergehend evakuiert, doch glücklicherweise blieb es bei diesem Vorfall ohne Verletzte. Nach einer gründlichen Lüftung konnten die Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurückkehren, während die Polizei nun die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen hat.
Während die Brandursache noch ungeklärt bleibt, wird ein anderer Vorfall in Bad Mergentheim immer drängender. Am selben Tag erbeuteten falsche Polizeibeamte das Geld einer 90-jährigen Seniorin. Der Betrug begann mit einem Anruf gegen 13:30 Uhr, bei dem der Anrufer sich als Polizeibeamter ausgab und der Seniorin weismachte, dass ihre Großnichte in einen tödlichen Autounfall verwickelt sei. Um ihre angeblich in Gefahr befindliche Verwandte aus dem Gefängnis zu befreien, benötigte sie Geld.
Die Masche der Betrüger
Der Schrecken für die Seniorin nahm kein Ende. Ein weiterer Betrüger, der sich am Telefon als Staatsanwalt ausgab, setzte die Frau zusätzlich unter Druck. Diese vermittelte den Eindruck, dass eine dringende Kaution nötig sei, um ihre Verwandte zu retten. Gegen 15:30 Uhr erschien ein Unbekannter an ihrer Haustüre, dem sie schließlich einen mittleren fünfstelligen Eurobetrag sowie andere Wertgegenstände übergab, ohne zu ahnen, dass sie einem perfiden Betrug aufgesessen war.
Die Kriminalpolizei Tauberbischofsheim hat nun Ermittlungen eingeleitet und sucht nach Zeugen, die möglicherweise verdächtige Beobachtungen in der Altstadt von Bad Mergentheim gemacht haben. Zeugen werden aufgefordert, sich unter der Telefonnummer 09341 810 zu melden. Die Täter verwenden bei ihrem Vorgehen oft ein ähnliches Muster: Sie geben sich als Polizisten aus und alarmieren die Opfer mit falschen Geschichten über Unfälle oder Verhaftungen von Angehörigen, um schnell an Geld zu gelangen.
Die Polizei warnt eindringlich vor dieser Betrugsmasche. Es gibt keine Rechtsgrundlage in Deutschland, die es ermöglicht, Angehörige gegen Zahlung von Geld aus dem Gefängnis zu entlassen. Zudem fordert keine Klinik im Voraus Geld für lebensnotwendige Operationen. Um sich und andere vor solchen Betrügern zu schützen, rät das LKA Baden-Württemberg:
- Die Polizei wird niemals unter dem Notruf 110 anrufen.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen, sondern legen Sie im Zweifel einfach auf.
- Bewahren Sie Misstrauen bei Forderungen nach besonderen Zahlungen oder der Herausgabe von persönlichen Informationen.
- Wählen Sie die 110, um einen Vorfall zu melden, und verwenden Sie nicht die Rückruftaste.
- Diskutieren Sie keine persönlichen oder finanziellen Informationen am Telefon und sprechen Sie stattdessen mit vertrauten Personen.
Es ist wichtig, sich über solche Betrugsmaschen zu informieren und sensibilisiert zu sein, um sich selbst und andere, besonders ältere Menschen, zu schützen. Weitere Informationen und Präventionstipps sind auf der Webseite der Polizei erhältlich, um Bürger aufzuklären und zur Vorsicht zu mahnen.
Die Ereignisse in Bad Mergentheim verdeutlichen einmal mehr, wie wichtig es ist, wachsam zu sein und Manipulationsversuche zu erkennen, um sich vor finanziellen Verlusten zu schützen.
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