Der Intendant des Teatro San Carlo in Neapel, Stéphane Lissner, hat gegen eine umstrittene Regelung der italienischen Regierung geklagt, die besagt, dass Intendanten mit 70 Jahren aus dem Amt scheiden müssen. Diese Regelung trat im Mai 2023 in Kraft und hätte bedeutet, dass Lissner, der am 23. Januar 2023 70 Jahre alt wurde, sein Amt am 10. Juni hätte aufgeben müssen. Nach der Annahme seines Einspruchs durch ein Arbeitsgericht in Neapel kann Lissner jedoch weiterhin bis zum Ende seines Vertrags arbeiten, bevor er in den Ruhestand tritt, wie die Kleine Zeitung berichtet.
Inmitten dieser Entwicklungen erlebte das Teatro San Carlo ein starkes Comeback nach den Einschränkungen der Pandemie. Vor kurzem fanden auf der beeindruckenden Fläche der Piazza del Plebiscito zwei große Aufführungen von "Carmen" statt, die von der lettischen Sopranistin Elina Garanca und anderen renommierten Künstlern getragen wurden. Diese Veranstaltungen, die vor einem Publikum von 1.000 Zuschauern stattfanden, wurden mit großem Beifall gefeiert. Der Intendant Lissner äußerte sich optimistisch über die künstlerische Zukunft des Theaters: „Wir haben alle hart gearbeitet, damit das Opernhaus nach den langen Monaten des Stillstands wieder sein Bestes geben kann“, so Lissner, wie sn.at zitiert.
Inspiration für die nächste Saison
Der neue Schwung im Teatro San Carlo lässt auf eine aufregende kommende Saison hoffen. Lissner plant auffällige Inszenierungen, darunter Verdis "Trovatore" und Puccinis "La Boheme". Zudem wird Anna Netrebko erneut auf der Bühne zu sehen sein, was das Interesse an dem traditionsreichen Haus weiter steigern dürfte. Lissner, der eine reiche Karriere an bedeutenden Opernhäusern hinter sich hat, sieht in Neapel die letzte Etappe seiner Laufbahn und ist entschlossen, das Opernhaus zu neuem internationalen Glanz zu führen. „Dieses Theater war jahrelang das größte und eines der angesehensten Opernhäuser Europas. Es ist wahrscheinlich auch das schönste der Welt“, sagte er. Mit einem vielseitigen Programm und dem Ziel, neue Talente zu fördern, plant Lissner, das Teatro San Carlo als ein internationales Kulturzentrum zu etablieren.