Kritik am ÖSV: Assingers Führungsstil gefährdet das Selbstvertrauen der Skifahrerinnen!
Saalbach, Österreich - Roland Assinger, der Chef-Trainer der österreichischen Ski-Frauen, sieht sich einer Welle der Kritik gegenüber, die sowohl von ehemaligen Athletinnen als auch von aktiven Skirennläuferinnen geäußert wird. Besonders im Fokus steht die Rücktrittsankündigung von Tamara Tippler, die nach einem schwierigen Comeback ihren Abschied vom Spitzensport bekannt gab. In mehreren Interviews äußerte die 33-jährige Skirennläuferin ihre Unzufriedenheit mit den Methoden des Renndirektors und sprach von einem Mangel an Unterstützung und einem negativen Klima innerhalb des Teams. „Es ist geduldet, dass ich da bin, aber nicht erwünscht“, beschreibt Tippler ihre Erfahrung beim Saisonfinale 2024 in Saalbach. Ihr überraschender Rückzug wird als Signal für tieferliegende Probleme im österreichischen Ski-Team gesehen, die auch die Super-G-Weltmeisterin Stephanie Venier bestätigen kann.
Tippler, die nach ihrer Babypause versuchte, einen Weltcup-Sieg zu erringen, der ihr in zehn Jahren verwehrt blieb, hebt hervor, dass Assingers Kommunikationsweise oft nicht nachvollziehbar und nicht mehr zeitgemäß sei. Dies findet Echo in den Äußerungen von Venier, die in der „Krone“ betont, dass der Umgangston und die Führungsrichtlinien dem Selbstvertrauen der Athletinnen schaden. Zudem berichten andere Athletinnen von Druck und Entmutigung, die eher zu einem negativen Klima in der Mannschaft führen als zum gegenseitigen Aufbau.
Kritik am Führungsstil
Stephanie Brunner und auch Stephanie Venier haben sich ebenfalls kritisch zu Assingers Führungsstil geäußert. Sie bestätigen, dass viele der von Tippler geäußerten Vorwürfe zur Realität gehören. Venier hebt hervor, dass die Richtlinien oft schwer nachvollziehbar sind und dadurch die Motivation der Athletinnen leidet. In einem Sport, der von Leistung und Selbstvertrauen lebt, sind solche methodischen Fehler besonders gravierend.
Assinger selbst äußerte Verständnislosigkeit gegenüber der Kritik. Er betont, dass Tippler alle Trainingsmöglichkeiten erhalten habe und ihre sportliche Nichtberücksichtigung aufgrund fehlender körperlicher Voraussetzungen gerechtfertigt sei. Dennoch lässt sich nicht leugnen, dass die derzeitige Situation für das österreichische Ski-Team problematisch ist und dringenden Handlungsbedarf signalisiert.
Positive Rückblicke und Zukunftsperspektiven
Während Tipplers Rücktritt endgültig ist, reflektiert sie positiv auf ihre Karriere und stellt klar, dass sie mit ihrer Entscheidung im Reinen ist. Diese Wendung auf ihrem Weg wirft jedoch auch Fragen zur künftigen Entwicklung der österreichischen Ski-Damen auf. Es bleibt abzuwarten, ob die Kritik an Assinger und die damit verbundenen Herausforderungen für den ÖSV zu einer grundlegenden Neuausrichtung der Coaching- und Leadershipkultur führen werden.
Um zukünftige Konflikte zu vermeiden, könnte die Implementierung von Coaching- und Leadership-Programmen, wie sie im CULTurn Projekt des Deutschen Turner-Bundes entwickelt werden, als Ansatz dienen. Ziel dieses Projekts war die Diagnostik und Entwicklung des Führungsverhaltens von Trainer:innen, was positive Ansätze liefern könnte, um die Kommunikation und Unterstützung innerhalb der Teams zu verbessern.
Mit einem klaren kritischen Blick auf die gegenwärtige Situation steht das österreichische Ski-Team an einem Wendepunkt, dessen Entwicklung die Athletinnen und das ganze Land verfolgen – in der Hoffnung auf eine positive Wendung im Umgang mit den Herausforderungen, die der Leistungssport mit sich bringt.
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Vorfall | Kritik |
Ort | Saalbach, Österreich |
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