Hagen Vockerodt, ein ehemaliger Bundeswehrsoldat, hat unglaubliche 1638 Tage im Einsatz erlebt, darunter in Krisengebieten wie Kosovo, Bosnien und Afghanistan. Er war als Kampf-Sanitäter (Combat Medic) tätig und musste nicht nur in den Kampf ziehen, sondern auch traumatische Ereignisse wie die Steinigung einer afghanischen Frau und den dramatischen Verlust seiner Kameraden verarbeiten. Die Schrecken des Krieges haben nicht nur seine Karriere geprägt, sondern auch sein gesamtes Leben. „Ich wollte die Gefahr, das Adrenalin und andere Kulturen kennenlernen“, erklärt der inzwischen 45-Jährige, während er auf die Zeit im Einsatz zurückblickt, wie schwaebische.de berichtet.
Verborgene Kämpfe und PTBS
Nach seinen Einsätzen kehrte Vockerodt heim, aber der Frieden stellte sich als illusorisch heraus. Er litt an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), die aus den schrecklichen Erlebnissen im Krieg resultierte. „Ich habe nicht mehr funktioniert“, beschreibt er seine Emotionen nach einer gefährlichen Situation in Afghanistan, als ein Schuss seine Weste traf und er die blutigen Verwundungen seiner Kameraden sah. Diese Erinnerungen holten ihn immer wieder ein, begleitet von Flashbacks und enormen Angstzuständen. Es war nicht bis zu einem entscheidenden Moment, als seine Tochter ihn „beschützen“ wollte, dass er den Mut fand, psychologische Hilfe zu suchen. Jetzt, im Rückblick, erzählt Vockerodt wie wichtig es ist, über seine Erfahrungen zu sprechen und anderen zu helfen, die ähnliche Traumata erlebt haben, wie swr.de beschreibt.
Vockerodt hat sich mittlerweile mit seiner Vergangenheit auseinandergesetzt und möchte anderen PTSD-Opfern helfen. Er nutzt seine Plattform, um Aufklärung zu betreiben und zeigt, dass selbst nach schwersten Einsätzen ein neues Leben möglich ist. Seine Therapie hat ihm geholfen, wieder Stabilität in sein Leben zu bringen und neue Perspektiven zu entwickeln. Unter anderem sprach er über seine Erfahrungen bei den Invictus Games, die für ihn eine emotional tiefgreifende Erfahrung waren und ihm die Augen für die Gemeinschaft von Veteranen öffneten. „Es war unfassbar emotional. Die schönsten zehn Tage, die ich hatte“, erinnert er sich. Sein Ziel ist klar: Menschen für die Herausforderungen von Soldaten zu sensibilisieren und die schwere Last der Kriegserinnerungen nicht alleine tragen zu müssen.
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