Vincent Kriechmayr, der 33-jährige Doppel-Weltmeister von 2021, befindet sich in einer schwierigen Phase seiner Karriere. Nach einem enttäuschenden 55. Platz beim Abfahrts-Klassiker auf der Saslong in Gröden, ist der frühere Sieger auf dieser Strecke alles andere als zufrieden. In einer selbstkritischen Analyse äußerte Kriechmayr, dass es an seinem gewohnten Speed fehle und dass er sich während des Rennens in gefährliche Situationen manövrierte. "Ich leiste mir immer wieder Fehler, die nicht passieren sollten," so Kriechmayr, der bereits zuvor in Beaver Creek mit einem fünften und sechsten Platz gestartet war, doch die Platzierungen in Gröden sind für ihn inakzeptabel. "Irgendwas muss sich jetzt schon ändern," erklärte er gegenüber dem Kurier.
„Das Feuer brennt in mir“, versichert Kriechmayr, der trotz der aktuellen Herausforderungen hofft, seine Leistungen bald zu steigern. Die Vorfreude auf das bevorstehende Super-G-Rennen ist spürbar, auch wenn die Erwartungshaltung an sich selbst enorm bleibt. "Ich halte Selbstkritik generell für wichtig. Mein Anspruch ist ein anderer – und ich denke, das ist bei Feller, Odermatt oder Sarrazin nicht anders," betont Kriechmayr weiter. Doch selbst bei all seiner Enttäuschung hat er eine positive Sichtweise auf die Saslong, die er als echten Klassiker bezeichnet, und fragt sich, wie man bei solch einer Umgebung Hass empfinden könne, wie es manchmal beschrieben wird. "Wir fühlen uns doch alle so wohl hier, es geht uns gewaltig," sagte er augenzwinkernd, während er auf seine Erfolge in der Vergangenheit zurückblickte, darunter drei Weltcupsiege auf dieser Strecke, wie Kleine Zeitung berichtete.
Kriechmayr hat jedoch auch ernsthafte Bedenken hinsichtlich seiner Karriere. "Wenn ich weiterhin so nachfahre, dann hau' ich den Hut drauf," kündigte er an, falls sich keine Besserung einstellt. Angesichts des Drucks, der hohen Erwartungen und der ständigen Selbstanalyse ist der Druck auf den Sportler enorm. Dennoch möchte er sich nicht nur auf andere verlassen, sondern selbst die Verantwortung für seine Leistungen übernehmen. „Ich mache meine Sachen so wie immer,“ erklärt der Athlet und ist sich bewusst, dass die Herausforderung nicht nur im Training, sondern auch in der mentalen Vorbereitung und in der Ausführung während des Wettkampfs liegt. Sein Fokus bleibt klar: „Es geht darum, dass du im Kopf bereit bist, im Rennen immer noch einen Gang zuzulegen.“
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